• 23. März 2017 · 08:16 Uhr

Pascal Wehrlein: Sauber steht vor einem großen Aufschwung

Trotz des Ferrari-Vorjahresantriebs sieht der Deutsche Entwicklungspotenzial, erwartet in Melbourne aber "keine Wunder" - Fit dank Ayrton Sennas Ex-Physio

(Motorsport-Total.com) - Die FIA erklärte ihn bei einem Medizincheck am Donnerstagvormittag für fit - und so fühlt sich Pascal Wehrlein nach eigener Aussage auch. Wie der neue Sauber-Pilot im Vorfeld des Australien-Grand-Prix in Melbourne sagt, würden ihn nach seinem Überschlag beim Race of Champions keine körperlichen Beschwerden mehr plagen. "Nein, absolut nicht", winkt Wehrlein ab und dankt der Physiotherapeuten-Ikone Josef Leberer: "Ich war fünf Tage in Österreich und habe voll trainiert."

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Pascal Wehrlein wurde gerade noch rechtzeitig fit für die Saison Zoom Download

Der ehemalige Betreuer Ayrton Sennas, der seit Jahren für den Schweizer Rennstall arbeitet, sorgte mit seinen als magisch geltenden Händen dafür, dass Wehrlein den körperlich anspruchsvolleren Boliden der Saison 2017 gewachsen ist. Dennoch könnte eine verpasste Testwoche in Barcelona zum Rucksack werden. "Die Situation ist wie sie ist", akzeptiert der Ex-DTM-Champion weniger Fahrpraxis im neuen C36 und weniger Zeit, um sich mit seinen neuen Ingenieuren abzustimmen.

Eine Entschuldigung sind die Nachwirkungen des Crashs bei dem Showevent in Miami, an dem Wehrlein aus freien Stücken teilnahm, für ihn nicht - zumal er selsbt die Kontrolle über sein Auto verlor: "Es soll keine Ausrede sein. Ich bin selbst schuld gewesen", räumt der Mercedes-Junior ein.

Auch wenn mit dem Rücken alles im Lot ist: WM-Punkte scheinen nach schwachen Testeindrücken von Sauber ein zu ambitioniertes Ziel. Das neue Auto ist zwar zuverlässig, jedoch nicht schnell. Möglicherweise sogar langsamer als ein fahrender McLaren und damit das Schlusslicht des Feldes. "Natürlich kann man keine Wunder erwarten, aber wir wollen konkurrenzfähig sein", zeigt sich Wehrlein vorsichtig, wenn es darum geht, welche Platzierung er beim Rennen am Sonntag anpeilt. "Aber ob es aus eigener Kraft für Punkte reicht? Das weiß ich im Moment nicht."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Melbourne

Dennoch wittert er gerade zu Beginn des Jahres eine Chance, falls die Konkurrenz mit technischen Problemen zu kämpfen hat: "Da kann man immer profitieren", hofft Wehrlein. Auch deshalb, weil der Ferrari-Vorjahresantrieb als zuverlässig gilt und die Entwicklungslücke zum aktuellen Material der Gegner relativ klein ist. Prognose: "Am Anfang ist der Nachteil nicht allzu groß. Aber in der zweiten - bei Rennen wie Spa-Francorchamps und Monza - werden wir uns schwertun."

Was das Chassis angeht, erkennt Wehrlein bei Sauber "alle Möglichkeiten". Anders als bei seinem in die Insolvenz gerutschten Ex-Arbeitgeber Manor, der über keinen eigenen Windkanal und eine extrem mager ausgestattete Fabrik verfügte - womit sich seine Position gegenüber dem Vorjahr doch verbessert hat. "Sauber steht vor einem großen Aufschwung", freut sich Wehrlein über ein neues Cockpit in einem Team, dessen Zukunft gesichert scheint. "Jetzt, wo das Team wieder finanzielle Stabilität hat, können wir anfangen, das Auto zu entwickeln", freut er sich und erwartet große Schritte in der zweiten Saisonhälfte - trotz des Vorjahresantriebs.

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