• 28. November 2016 · 07:24 Uhr

Toto Wolff: "Nico Rosberg hätte Kollision riskieren können"

Warum Toto Wolff eine Attacke Nico Rosbergs auf Lewis Hamilton verstanden hätte und wieso sich der Weltmeister auch nicht hinter Sebastian Vettel zurückfallen ließ

(Motorsport-Total.com) - Es waren die schlimmsten Runden seines Lebens: Nico Rosberg befand sich in der Endphase des Saisonfinales in Abu Dhabi in der Zwickmühle. Leader Lewis Hamilton ignorierte die Befehle des Teams, das Tempo zu steigern, während er Sebastian Vettel und Max Verstappen im Genick hatte. Laut Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hätte es der spätere Weltmeister auch auf eine Kollision anlegen können.

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Nico Rosberg wollte den Titel in den Schlussrunden nicht aufs Spiel setzen Zoom Download

"Nico hätte versuchen können, Lewis zu überholen. Er hatte es in der Hand. Wenn das schiefgeht, dann hätte er Weltmeister werden können. Und wir hätten jetzt noch mehr Diskussionen", sagt der Österreicher. "Nico hat sich aber entschieden, es auf seine Weise zu machen, er ist ruhig geblieben und hat reflektiert. Er ist unter dem Druck von hinten nicht zusammengebrochen." Wolff kann Rosbergs Herangehensweise nachvollziehen: "Als Rennfahrer hätte ich vielleicht versucht, das gleiche zu machen."

Mit einer Stallkollision wäre der Weltmeister ein großes Risiko eingegangen: Hamilton ist bekannt für sein Geschick im Zweikampf, und er hätte Rosbergs Mercedes nur unglücklich treffen müssen und die WM wäre zu seinen Gunsten entschieden gewesen. Denn abgesehen vom Ruf des Teams hatte der Brite in dieser Situation wenig zu verlieren.


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Und es ist gut möglich, dass er es bei einem Überholversuch Rosbergs drauf ankommen hätte lassen, denn wäre das Manöver aufgegangen, hätte er den Titel wohl endgültig verloren gehabt. Und er wäre auf der Strecke von seinem größten Widersacher überholt worden.

Bei Mercedes hatte man übrigens auch eine andere Strategie für Rosberg auf dem Plan. Und zwar, sich hinter den mit Supersoft-Reifen Druck machenden Vettel zurückfallen zu lassen. "Tony hat ihm gesagt, dass ein dritter Platz reicht", spielt Wolff auf einen Funksprecher von Rossbergs Renningenieur Tony Ross an.

"Ich weiß nicht, ob Nico wusste, dass Vettel einen kleinen Vorsprung auf Verstappen hatte", vermutet Wolff, dass Rosberg ein derartiges Manöver zu riskant gewesen wäre. "Und als Rennfahrer kann man nicht genau wissen, was rund um dich passiert. Er hat den Funkspruch bekommen, hat seine Position nicht aufgegeben."

Der Österreicher liegt damit richtig. Rosberg war das Risiko tatsächlich zu groß, durchgereicht zu werden. "Vettel hatte Verstappen unmittelbar hinter sich", vermutete der neue Weltmeister. "Ich wollte unbedingt den zweiten Platz behalten. Ich wusste ja nicht, was vorne noch für ein Chaos passiert, wenn Vettel an mir vorbeigegangen wäre."

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