• 27. November 2016 · 21:33 Uhr

Lowe stellt klar: Mercedes-Sorgen waren berechtigt

Paddy Lowe geht anders als seine Chefs mit Lewis Hamilton nicht zu hart ins Gericht - Die Funkanweisung sieht er aber als berechtigt an

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Finale 2016 in Abu Dhabi geriet zur Nervenprobe, als Lewis Hamilton in den letzten Runden des Rennens eine immer langsamere Pace anschlug - in der Hoffnung, dass Nico Rosberg Plätze und damit den Titel verlieren würde. Die Bummelfahrt verfehlte letztlich ihr Ziel und Rosberg wurde mit Platz zwei Weltmeister. Doch es gab zuvor Spannungen zwischen Hamilton und dem Kommandostand: Mercedes-Technikchef Paddy Lowe wies ihn an, das Tempo zu erhöhen. Hamilton ignorierte dies.

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Paddy Lowe hatte während des Formel-1-Finals einige Sorgenfalten auf der Stirn Zoom Download

Wollte Mercedes also unbedingt einen Weltmeister Nico Rosberg? Lowe verneint: Es sei wirklich nur wegen Sebastian Vettel gewesen, der von hinten in Riesenschritten aufholte. Seine Reifen waren acht Runden frischer als die von Rosberg und neun Runden jünger als Hamiltons, außerdem handelte es sich um die Supersoft-Mischung, während Mercedes auf Soft fuhr. Rund 1,5 Sekunden holte der Ferrari-Pilot pro Runde auf. "Wir haben ihm klargemacht, dass wir hier keine Märchen erzählen, sondern es eine echte Gefahr durch Vettel gibt", sagt Lowe und spielt damit seinen barschen Ton im Funk ("Das ist ein Befehl!") herunter.

Er bleibt damit deutlich defensiver in der Wortwahl als seine Chefs Toto Wolff und Niki Lauda, die nach dem Rennen von einem "Ärgernis" sprachen und dass Hamilton die Teamstruktur "unterminiert" habe. Doch auch Lowe übt leise Kritik: "Wir verzerren unsere Ziele nicht wegen der einer Fahrerweltmeisterschaft. Wir wollten dazu einen sauberen Start, durch die erste Kurve kommen und dann einen Vorsprung herausfahren, um aus der Gefahrenzone durch Safety-Cars und Undercuts zu kommen."


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Die ersten beiden Punkte zählen hätten hervorragend funktioniert, so der 54-Jährige weiter. Dass Hamilton das dritte Ziel bewusst nicht eingehalten hat, kommentiert er aber nur kurz: "Ich saß ja nicht im Auto und weiß nicht, welche Pace vorhanden war. Aber am Ende kam Sebastian wirklich schnell heran. Eine Runde mehr hätte hier einen großen Unterschied machen können. Aber das war doch das, was die Zuschauer sehen wollen, es ist eine tolle Show gewesen. Und am Ende haben wir beide Autos im Ziel und Nico ist Weltmeister."

Und diese Weltmeisterschaft wolle er feiern, statt sich über Hamiltons Taktiken zu ärgern. "Es ist einfach fantastisch, dass er diese Meisterschaft gewonnen hat", strahlt er. "Was wir in den vergangenen drei Jahren erreicht haben, ist nicht zuletzt auf die beste Fahrerpaarung zurückzuführen. Beide Fahrer leisten da ihren Beitrag."

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