Manor wieder in Q2: Wehrlein glänzt in Abu Dhabi
Pascal Wehrlein (16.) freut sich in Abu Dhabi über seinen fünften Q2-Einzug 2016, Esteban Ocon (20.) rätselt über seine schwache Pace auf dem Ultrasoft
(Motorsport-Total.com) - Das Manor-Team blickt auf ein durchwachsenes Qualifying in Abu Dhabi zurück. Während Pascal Wehrlein mit einem guten Lauf erneut ins Q2 einziehen kann - dort holt er Startplatz 16 (+3,1 Sekunden) -, rätselt Esteban Ocon über seine Leistung auf dem Ultrasoft. Der Franzose muss am Sonntag von Startposition 20 (+3,5 Sekunden) aus ins Rennen gehen.
"Super Ergebnis", freut sich Wehrlein. "Am Freitag und am Donnerstag haben wir davon geträumt, ins Q2 zu kommen, in der Position zu sein und vor Sauber zu stehen. Hoffentlich sind wir morgen auch in einer ähnlichen Position und falls dann vor uns etwas passiert, liegen wir ganz gut. Dieses Ziel haben wir erreicht und deshalb sind wir alle super happy", ist der Deutsche glücklich - nur seinem womöglich zukünftigen Arbeitgeber Sauber dürfte die Vorstellung weniger gefallen haben, Nasr und Ericsson ließ er locker hinter sich.
"Ich bin sehr glücklich mit dem Qualifying. Die Strecke gehört nicht zu unseren besten, trotzdem konnten wir einen unglaublich guten Job leisten. Ich habe das Maximum aus allem herausgeholt. Gestern war ich nicht sonderlich glücklich. Wir haben etwas versucht, was jedoch leider nicht funktioniert hat. Heute war das Auto viel besser und ich konnte eine gute Runde fahren", erklärt Wehrlein ferner.
Wehrlein: "Derzeit keine einfache Situation für mich"
Im Kampf um den zehnten Platz in der Konstrukteurs-WM könnte der 16. Platz ein Vorteil sein. Doch der Mercedes-Sprössling möchte nicht spekulieren. Der Startplatz würde vor diesem Hintergrund "nicht viel" bedeuten. "Wir sind 16., der Rest kommt morgen. Positiv ist, dass wir vor Sauber sind. Bei der Rennpace könnte das anders aussehen, aber wir liegen vor ihnen, das ist wichtig. Wenn etwas passiert, dann sind wir in einer Position, um mehr Punkte als sie zu holen."
Ob das auch für seine persönliche Zukunft so gut ist? "Ich gebe immer mein Bestes. Es ist das vierte Mal in der zweiten Saisonhälfte, dass ich es ins Q2 geschafft habe. Ich kann nicht mehr tun, als auf der Strecke Leistung zu liefern, das Beste zu geben und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Für mich ist es im Moment keine einfache Situation, aber das ist egal. Ich muss mich einfach auf mich konzentrieren. Alles andere ist nicht in meiner Hand." Die äußeren Bedingungen würden ihm liegen: "Generell fahre ich gerne, wenn es dunkel ist, weil dann alles schneller scheint. Das mag ich."
Nur eines könnte die große Wüstenparty noch trüben: "Gestern war die Performance über eine Runde nicht gut, und die auf den Longruns auch nicht. Aber wir hatten ein anderes Auto und haben Dinge ausprobiert." Er gibt sich dennoch zuversichtlich. Das kann Esteban Ocon nicht behaupten. Wehrleins Teamkollege wird vom 20. Startplatz aus in sein letztes Rennen mit Manor gehen.
Ocon auf Ultrasoft im Nirgendwo: "War wirklich schlecht"
"Es war wirklich schlecht", resümiert er schonungslos. "Das war komisch, weil die Pace auf dem Supersoft wirklich gut war heute Vormittag. Sobald wir auf den Ultrasoft umgesteckt haben, sind wir zurückgefallen. Wir wissen nicht, warum uns dieser Reifen so große Probleme bereitet. Das checken wir im Moment. Vielleicht gibt es ein Problem, das wir lösen können." Er versichert, alles gegeben zu haben. Das Problem müsse also am Auto und den Reifen liegen.
Die Aussichten auf das Rennen sind etwas besser: "Morgen wird es anders sein. Der Stint auf dem Ultrasoft wird sehr kurz sein, wir werden härtere Mischungen haben. Das Auto hat damit gut funktioniert. Heute Vormittag war ich zwei Zehntel schneller als Pascal. Auf dem Soft hatten wir eine ähnliche Pace." Trotzdem fehlten Ocon schon im dritten Training 0,6 Sekunden, im Qualifying waren es rund 0,4 Sekunden auf Wehrlein. "Die Strecke hat sich stark verbessert", merkt er positiv an. "Zuvor lag ein bisschen Sand drauf, außerdem fahren auf dieser Strecke normalerweise nicht so viele Autos."
Manor-Rennleiter Dave Ryan lobt die Bemühung seiner gesamten Truppe. "Das Team hat das gesamte Wochenende einen tollen Job gemacht. Wir hätten die Saison nach Brasilien abschreiben können, aber wir haben uns aufgerafft und alles im Saisonfinale gegeben. Obwohl es erst Samstag ist, sollte jeder stolz auf sich sein", so der Brite.
"Pascal hat einen exzellenten Job gemacht und uns das fünfte Mal in dieser Saison ins Q2 gebracht. Seine beiden Versuche waren fehlerfrei, alles lief richtig gut für ihn", ist er mit der Leistung des Deutschen zufrieden. "Esteban hatte eine unterbrochene Session heute Vormittag, und dann wollte der Ultrasoft aus noch unerfindlichen Gründen bei ihm nicht arbeiten", rätselt auch der Rennleiter.