Haas in Abu Dhabi: Nachteil durch den Tageszeitenwechsel
Haas will sich in Abu Dhabi stark aus seiner Debütsaison verabschieden: Ein Nachwuchspilot hat sich hingegen schon im Vorfeld zurückgezogen
(Motorsport-Total.com) - Wenn in Abu Dhabi die Zielflagge fällt, dann hat Haas seine allererste Formel-1-Saison beendet. Das Team war mit Hoffnungen auf vereinzelte Punkte in die Saison gestartet, doch der Wunsch wurde schon im ersten Rennen erhört. Zwar sind die Amerikaner mittlerweile nicht mehr regelmäßiger Punktekandidat, dennoch möchte sich das Team mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison 2016 verabschieden.
"Hätte ich den achten Platz vorher unterschrieben? Absolut", sagt Teamchef Günther Steiner vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende. Der Platz ist für das Team im Grunde schon sicher: Toro Rosso ist bereits 34 Zähler voraus, Renault müsste schon 21 Punkte aufholen, um Haas noch abzufangen. "Der achte Rang ist das, was wir verdient haben", meint der Teamchef weiter.
In Abu Dhabi soll nun noch einmal ein gelungenes Einzelergebnis her, nachdem man in den vergangenen elf Rennen gerade einmal einen Zähler einfahren konnte. Vor allem Esteban Gutierrez dürfte auf ein gutes Ergebnis brennen, nachdem er bislang noch keine Punkte einfahren konnte und vom Team für die kommende Saison abgesägt wurde. Aber auch Romain Grosjean möchte (mit neuer Bremse) die schlechten letzten Wochen vergessen machen, die vor allem von vielen technischen Defekten überschattet wurden.
Doch Haas hat einen Nachteil in Abu Dhabi: Wie bei allen anderen Kursen auch besitzt man im Gegensatz zur Konkurrenz keine Vorerfahrung. Auf dem Yas Marina Circuit könnte sich das allerdings noch einmal deutlicher auswirken, weil etwa Training und Rennen zu einer unterschiedlichen Zeit stattfinden. Das erste und das dritte Training finden im Hellen statt, am Ende des Grand Prix ist es aber bereits dunkel.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Abu Dhabi
Willkommen in Abu Dhabi, willkommen im Reich von 1.001 Nacht. 2009 macht sich die Formel 1 erstmals auf in das neue Prunkstück des Kalenders - dem Rennen auf dem Yas Marina Circuit. Auf der Yas-Insel in den Vereinigten Arabischen Emiraten haben die Verantwortlichen keine Kosten und Mühen gescheut, um den Grand Prix zu einem der aufsehenerregendsten zu machen. Auf und neben der Strecke sieht alles edler als edel aus. Sogar unter einem Hotel müssen die Piloten hindurch fahren. Fotostrecke
"Man hat einen großen Unterschied bei den Streckentemperaturen und dem Verhalten des Autos. Wir besitzen aber keine Daten aus der Vergangenheit und werden im Vorfeld nicht wissen, was wir zwischen dem dritten Training und dem Qualifying in Sachen Aerobalance und Setup tun werden", so Grosjean. "Das sind Dinge, die wir für uns selbst herausfinden müssen, wenn wir dorthin kommen." Die einzig relevante Session ist also das zweite Training. "Man hat somit nur eineinhalb Stunden, um das beste Setup herauszufinden", sagt der Franzose weiter.
Eine Besonderheit gibt es aber beim Haas-Team am Wochenende dennoch: Eigentlich sollte Ferrari-Junior Charles Leclerc im ersten Freien Training im Auto sitzen, doch der Monegasse hat seinen Einsatz aus eigenen Stücken abgesagt. Leclerc will sich stattdessen auf den Titelkampf in der GP3-Serie konzentrieren, der in Abu Dhabi seine Entscheidung findet. Im Moment liegt Leclerc 29 Punkte vor Alexander Albon und könnte sich zum Nachfolger von Esteban Ocon krönen.