• 13. November 2016 · 09:44 Uhr

10:10 im Quali-Duell: Wieso Räikkönen Vettel 2016 so fordert

Nach zwei schwachen Jahren beeindruckt Kimi Räikkönen dieses Jahr im Stallduell gegen Sebastian Vettel: Die Gründe für die Renaissance des "Iceman"

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das vor der Saison gedacht? Kimi Räikkönen, von vielen bereits als Auslaufmodell abgestempelt, hat das Qualifying-Duell in Brasilien mit seinem starken dritten Platz gegen Sebastian Vettel auf 10:10 (siehe Übersicht der Qualifying-Duelle aller Teams) ausgeglichen. Es war das vierte Mal in Serie, dass der 37-Jährige den Teamleader in den Schatten stellte. Zum Vergleich: Im Vorjahr ging das Duell noch 15:4 für den viermaligen Weltmeister aus. Und gegen Fernando Alonso hatte der Finne 2014 gar keine Chance: 16:3 siegte der Spanier.

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Geheimnis Vorderachse: Kimi Räikkönen hat sein Vertrauen wieder gefunden Zoom Download

Was ist passiert, Sebastian? "Ich finde, man muss fair sein", will er sich nicht auf das Auto hinausreden. "Es gab ein paar Qualifyings in dieser Saison, in denen ich nicht die beste Leistung abgerufen habe."

Tatsächlich steht Vettel dieses Jahr unter Druck: Die Erwartungen waren vor der Saison enorm, und der einstige Red-Bull-Seriensieger muss beweisen, dass er Ferrari wie einst Michael Schumacher auf die Erfolgsspur führen kann.

Räikkönens Trumpf: Konzeptänderung an der Vorderrad-Aufhängung

Eine absolute Herkulesaufgabe, an der er dieses Jahr - vor allem wegen der internen Wirren bei der Scuderia - scheiterte. Sein Teamkollege befindet sich hingegen im Herbst seiner Karriere und muss sich nicht mehr profilieren.

"Ich hasse es, wenn ich die Vorderachse nicht spüre."Kimi Räikkönen
Doch es gibt auch technische Gründe, warum Räikkönen in seinem dritten Ferrari endlich in Fahrt kommt. "Ich hasse es, wenn ich die Vorderachse nicht spüre", klagte der Weltmeister des Jahres 2007 in überraschender Deutlichkeit über seinen Ferrari.

Das hatte einen Grund: Unter Technikchef Pat Fry ging man bei der Vorderradaufhängung vor Jahren als einziges Team neue Wege und setzte auf eine Zugstreben-Aufhängung. Von dieser Lösung versprach man sich einen niedrigeren Schwerpunkt und aerodynamische Vorteile. Die Krux: Das Konzept nimmt dem Piloten das Gefühl für die Vorderachse.

Gute Karten für 2017?

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Kein ungewohntes Bild mehr: Räikkönen vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel Zoom Download

Vor dieser Saison ging Ferrari einen Schritt zurück und wechselte wieder au die konventionelle Druckstreben-Aufhängung. Und just kam Räikkönen besser in Schuss. Das zeigt sich auch in den Rennen: Der Routinier liegt im WM-Klassement nur neun Punkte hinter Vettel. 2015 erreichte Räikkönen gerade mal 54 Prozent seiner Punkte, im Vergleich zu Alonso waren es 2013 überhaupt nur 34 Prozent.

Die funktionierende Vorderachse könnte Ferrari auch in der kommenden Saison zugute kommen, denn da wird der Großteil des zusätzlichen Abtriebs über den Unterboden und über die Reifen aufgebaut. Und es könnte durchaus sein, dass sich Vettel im Duell mit dem "Iceman" erneut warm anziehen muss.

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