Toro Rosso scheitert in Q2: Schrei nach Leistung
Toro Rosso verliert im dritten Sektor mehr als eine halbe Sekunde auf die Besten - Damit lässt sich kein Staat machen, Kwjat und Sainz schaffen es gerade ins Q2
(Motorsport-Total.com) - Der Ferrari-Vorjahresmotor hat zum Ende der Formel-1-Saison 2016 endgültig den Anschluss verloren: Carlos Sainz jun. und Daniil Kwjat beklagen sich nach dem Qualifying zum Großen Preis von Brasilien 2016 über fehlende Leistung. In den Topspeedlisten belegen die STR-11 die letzten beiden Plätze. "Der dritte Sektor besteht aus einer Kurve. Wir verlieren in diesem sechs Zehntel", klagt Sainz. Und die verliert Toro Rosso sicher nicht in einer einzigen Kurve... (Zum Ergebnis)
Teamintern verkürzte Daniil Kwjat im Qualifying-Duell wieder auf 5:11, indem er Sainz in 1:12.726 Minuten im Q2 um 0,194 Sekunden hinter sich ließ. Zufrieden ist er mit der Performance seines Fahrzeugs im Autodromo Jose Carlos Pace in Sao Paulo trotzdem nicht: "Es war für uns einfach nicht mehr auf dem Tisch. Ich habe eine saubere Runde zusammenbekommen, die ziemlich gut war. Leider ist es nur Platz 14. Aber das ist unsere Fahrzeugperformance heute."
Toro Rosso schien von den im Vergleich zu Freitag kühleren Bedingungen nicht so sehr profitieren zu können wie manche Kontrahenten. So kam es, dass Teams wie Haas die Nachwuchsbullen einfach stehen ließen. "Die Strecke hat sich wirklich sehr verändert", bemerkt Kwjat. "Es war ein schwieriger Prozess." In Q1 kämpfte er überdies mit starkem Verkehr, im zweiten Teil des Qualifyings lief es dann besser. Er verbesserte sich um drei Zehntelsekunden und schlug damit Sainz, der sich nur um drei Hundertstel im Vergleich zu Q1 verbesserte.
Das wiederum gefällt dem Spanier natürlich ganz und gar nicht: "Ich war im dritten Freien Training und im Q1 gut dabei, aber dort sind wir an einen Punkt gekommen, an dem es nicht mehr weiterging", sagt er enttäuscht. "Es ist nicht so, dass ich einen Fehler gemacht hätte. Wir müssen das analysieren."
Er berichtet auch, wie sich die Wolkendecke aufs Fahren ausgewirkt hat: "Die Bedingungen haben sich sehr verändert. Mit weniger Hitze waren die Autos einfacher zu fahren und es ging an mehr Stellen voll. Wir haben auch keine Probleme mehr mit der Traktion." Trotzdem ging es für Toro Rosso im Vergleich zu Freitag nach hinten. "Wir haben dann am Ende von Q1 eine andere Herangehensweise versucht, die aber leider keine Vorteile erbracht hat", sagt STR-Ingenieur Jody Egginton.
Das Problem ist die fehlende Leistung. Das war für Toro Rosso durchaus zu erwarten, als sie einen Ferrari-Motor der 2015er-Generation ins Auto gepflanzt haben. Sainz verdeutlicht: "Wenn man sich (beim Start; Anm. d. Red.) die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ansieht, bin ich Zweit- oder Drittbester. Trotzdem waren die Williams in Mexiko vor der ersten Kurve fünf Wagenlängen voraus. Zum Glück geht es beim Start hier nicht einen Kilometer geradeaus." Und Regen könnte letztlich alles über den Haufen werfen. "Wenn der ein bisschen Chaos anrichtet, können wir vielleicht profitieren", hofft der 22-Jährige.