Formel 1 Brasilien 2016: Nico Rosberg kommt in Fahrt
Nico Rosberg kommt rechtzeitig vor dem Qualifying in Form: Bestzeit im dritten Freien Training, Sebastian Vettel und Ferrari im Aufwärtstrend
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Bestzeiten von Lewis Hamilton am Freitag setzte sich Nico Rosberg am Samstagmorgen im dritten Freien Training zum Grand Prix von Brasilien (Formel 1 2016 live im Ticker) an die Spitze. Der Mercedes-Fahrer wurde bei schwierigen Wetterverhältnissen in 1:11.740 Minuten gestoppt und nahm Hamilton unterm Strich 0,093 Sekunden ab. Nach drei Sessions steht es zwischen den beiden WM-Rivalen (19 Punkte Vorsprung für Rosberg) somit nur noch 1:2.
"Nico macht einen gesunden Eindruck, er wackelt nicht. Lewis hätte sicher gern eine bessere Zeit gesetzt", analysiert Formel-1-Experte Damon Hill. Das beweist auch Hamiltons Funkverkehr. Als ihm mitgeteilt wurde, dass Rosberg im finalen Schuss schneller war, erkundigte er sich, wo er denn Zeit verliere. Antwort vom Kommandostand: im Senna-S und in Kurve 9.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Rosbergs Bestzeit am Ende des Abschlusstrainings der erste direkte Vergleich an diesem Wochenende war, in dem er das bessere Ende für sich hatte. Und die Sektorenanalyse zeigt: Rosberg ist in Sektor 1 (um 0,060 Sekunden) und Sektor 2 (0,174) schneller, dafür aber in Sektor 3 (0,027) langsamer.
Erster Mercedes-Verfolger war am Samstagmorgen Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot kam bis auf 0,219 Sekunden an Rosberg heran und setzte anschließend sogar noch einmal persönliche Bestzeit im ersten Sektor, brachte diese schnelle Runde aber nicht ins Ziel. Vierter wurde Kimi Räikkönen (+0,287) vor den Red-Bull-Fahrern Max Verstappen (+0,337) und Daniel Ricciardo (+0,547).
Allerdings ging Red Bull (Untersteuern bei Ricciardo) einige Minuten vor Ferrari auf die Qualifying-Simulation, sodass die Ferraris die etwas besseren Bedingungen vorfanden, als sie Tempo machten. "Der Ferrari ist hier ein schnelles Auto, aber uns fehlt nur ein halbes Zehntel", meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner und ergänzt: "Ein bisschen Regen würde uns nicht schaden."
Dass Ferrari ausgerechnet bei anfangs noch feuchten, aber vor allem durchgängig kühlen (18 Grad Celsius) Bedingungen zur Form fand, findet Formel-1-Experte Marc Surer "seltsam", schließlich ist Ferrari traditionellerweise bei Hitze besser. Aber: "Es sieht danach aus, dass der Ferrari bei diesen Bedingungen gut funktioniert."
Valtteri Bottas (Williams/+0,874), Überraschungsmann Jolyon Palmer (Renault/+1,228), Lokalmatador Felipe Massa (Williams/+1,250) und Fernando Alonso (McLaren/+1,262) komplettierten die Top 10. Nico Hülkenberg (Force India/+1,463), bei solchen Bedingungen eigentlich Interlagos-Spezialist, wurde Elfter, hauchdünn vor Teamkollege Sergio Perez.
Erfreut über sein gut funktionierendes Auto zeigte sich Pascal Wehrlein (19./Manor/+2,232). Am Ende war er um zweieinhalb Zehntelsekunden schneller als Esteban Ocon (21.). Marcus Ericsson (Sauber) konnte wegen eines Motorwechsels nur eine Runde drehen. Und wegen eines herrenlosen Regenschirms wurde zu Beginn der Session kurzzeitig Gelb gezeigt...