• 11. November 2016 · 16:00 Uhr

Horner ätzt gegen Ferrari: "Rollen wir doch Monaco wieder auf"

Wie das Vettel-Manöver in Mexiko wegen "neuer Beweise" nun neu untersucht wird, wieso Red Bull verärgert ist und Ferrari betont, zum Wohle des Sports zu agieren

(Motorsport-Total.com) - Im Fahrerlager war die Überraschung groß, als Ferrari am Donnerstag den Fall rund um Sebastian Vettels Bestrafung in Mexiko beim Duell mit Daniel Ricciardo wegen "neuer Beweise" wieder aufrollen ließ. Vor allem Red Bull reagiert mit Sarkasmus. "Vielleicht gibt es ja auch neue Beweise in Hinblick auf Max' Strafe", zündelt Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1' und spielt auf die seiner Ansicht nach ebenfalls ungerechtfertigte Strafe für Max Verstappens Abschneider in Kurve 1 an. "Vielleicht kriegen wir ihn wieder zurück auf das Podest. Oder wir schauen uns Monaco oder ein anderes Rennen noch einmal an."

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Dass der Vettel-Fall neu aufgerollt wird, schmeckt den Red-Bull-Granden nicht Zoom Download

Der Brite hält es für falsch, nach zwei Wochen immer noch in alten Geschichten herumzuwühlen, zumal die Fans ohnehin schon damit leben müssen, bei der Podestzeremonie nicht den wahren Drittplatzierten gesehen zu haben. "Es ist seltsam, das noch einmal aufzurollen", kritisiert er Ferrari. "Schließt doch dieses Kapitel endlich. Die Schiedsrichterentscheidungen sind zu akzeptieren."

Die Scuderia hat gegen die Entscheidung, Vettel wegen seines Spurwechsels beim Bremsen mit einer Zehn-Sekunden-Strafe zu belangen, was ihn Platz drei kostete, nicht mit einem klassischen Protest reagiert, sondern mit einem Antrag auf Neuuntersuchung wegen neuer Beweise. Man beruft sich dabei auf Artikel 14.1 des Sportgesetzes.

Neuuntersuchung: Was nun genau passiert

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Möglicherweise entscheidet Mika Salo mit, ob Vettel doch noch Dritter wird Zoom Download

Dass die Rennkommissare des Grand Prix von Mexiko in Brasilien nicht im Amt sind, ist kein Problem: Garry Connelly, Silvia Bellot, Danny Sullivan und Jorge Rodriguez wurden am Donnerstag per E-Mail informiert und werden heute Freitag darüber in einer Telefonkonferenz darüber beraten, ob Ferrari wirklich neue Daten eingebracht hat, die eine Neubesprechung verlangen.

Sollte das der Fall sein, dann werden sie die Rennkommissare des Brasilien-Grand-Prix Tim Mayer, Nish Shetty, Mika Salo und Felipe Giaffone beauftragen, sich der Sache anzunehmen. Geben sie Vettel recht, dann würde das Mexiko-Ergebnis revidiert werden und der viermalige Weltmeister Platz drei zurückbekommen.

Welche Informationen Ferrari eingereicht hat, sorgt im Fahrerlager für Rätselraten. "Ich habe keine Ahnung, worum es sich handeln könnte", tappt auch Horner im Dunkeln. "Uns wurde noch nicht mitgeteilt, um welche neuen Beweise es sich handelt."

Ferrari: Andere Teams sollten dankbar sein

Bei Ferrari wehrt man sich gegen die Vorwürfe, ein schlechter Verlierer zu sein. Stattdessen sollte die gesamte Formel 1 den Roten aus Maranello dankbar sein, meint Ferrari-Sprecher Alberto Antonini: "Alle sollten das gut finden. Es handelt sich hierbei - und damit meine ich vor allem das Urteil - um einen Präzedenzfall. Das sollte dann als Musterbeispiel für alle weiteren Ereignisse dienen."

Um welche Beweise es sich handelt, will er nicht preisgeben: "Derzeit ist das eine Sache zwischen uns, der FIA und den Rennkommissaren. Es wäre daher nicht angemessen, weiter ins Detail zu gehen." Es gehe dem Team aber nicht darum, das Ergebnis zu ändern, sondern um Klarheit bei der "Interpretation dieser neuen Regel. Und das ist wichtig für alle, da wir uns ja auf unbekanntem Terrain befinden."

Horner fordert währenddessen eine Vereinfachung des Regelwerks, anstatt alles nur noch komplizierter zu machen. "Ich finde die Regeln zu verwirrend für uns Teilnehmer, geschweige denn für die Fans", übt der Red-Bull-Teamchef Kritik. Es bestehe die Gefahr, dass der Rennsport auf der Strecke bleibt, "denn alles ist bereits so reguliert. Außerdem sind die Entscheidungen oft nicht vergleichbar." Er fordert: "Die Fahrer sollen das untereinander auf der Strecke ausmachen, und in 90 Prozent aller Fälle passiert das auch."

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