• 08. November 2016 · 10:45 Uhr

Haas testet in Brasilien neuen Bremsenhersteller

Neue Bremsteile, Halo und ein Rookie: Das Programm von Haas in Brasilien ist dicht gedrängt - Grosjean kritisiert: "In Mexiko nichts richtig hinbekommen!"

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team kommt nach einem enttäuschenden Mexiko-Rennen nach Brasilien. Die US-amerikanische Truppe konnte auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez nur die Plätze 19 und 20 einfahren. Der VF-16 war abermals schwierig zu fahren, wieder gab es Probleme mit den Bremsen. Daher wird das Team am Freitag in Interlagos auf einem Auto Bremsteile von Hersteller Carbon Industrie testen, auf dem anderen die gewohnten von Hersteller Brembo.

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Grosjean über Haas-Probleme: "Hätte dem Team als Leader helfen sollen" Zoom Download

"Wir werden entweder im ersten oder im zweiten Training einen Test mit einem anderen Bremsenhersteller fahren, damit wir sehen, wie das andere Material reagiert und wie die Fahrer damit klarkommen. Wir werden so viel wie möglich herausfinden in dieser kurzen Zeit", erklärt Teamchef Günther Steiner mit Blick auf den bevorstehenden Grand Prix in Brasilien. Bereits die gesamte Saison über plagt sich das Team mit Problemen an den Bremsen, zuletzt in Mexiko bekam man nach weiteren Problemen in Austin verändertes Material geliefert. Ein Wechsel des Bremsenherstellers ist nicht ausgeschlossen.

In Brasilien steht beim Team von Gene Haas jedoch nicht nur der Bremsentest auf dem Programm, auch das Halo wird man an einem Auto sehen: "Wir planen einen Versuch mit Romain im ersten Training. Wir werden sein Feedback der FIA zur Verfügung stellen. Es muss noch viel getestet werden und wir sind glücklich, wenn wir daran teilhaben können", so Steiner. Er bestätigt auch, dass Nachwuchspilot Charles Leclerc im ersten Freien Training im Cockpit von Esteban Gutierrez Platz nehmen wird. Es ist sein vierter Einsatz in dieser Saison.

Leclerc zum vierten Mal im Einsatz

"Charles hat bisher gute Arbeit für das Team geleistet. Er hat sein Programm immer absolviert und abgeliefert, was wir von ihm verlangt haben. Es ist immer schwierig, wenn ein Fahrer nur im ersten Training fährt, aber er ist professionell und gibt uns gutes Feedback", lobt der Südtiroler den Ferrari-Nachwuchsfahrer. Derzeit ist der Monegasse in der GP3 unterwegs und könnte sich dort den Titel in Abu Dhabi sichern. 2017 wird er nach einer Absage von Haas in der GP2 starten. "Wir werden ja sehen, wie weit er kommt. Gewinnt er den Titel oder ist unter den Top 3 in seinem ersten Jahr, dann wird er eine vielversprechende Zukunft vor sich haben", glaubt Steiner.

Der Teamchef erklärt außerdem, warum man zum Beispiel vor wenigen Rennen in Japan noch gut zurechtgekommen ist (Grosjean ärgerte sich über seinen elften Platz) und warum es in Austin (Grosjean holte mit Platz zehn noch einen Punkt) und Mexiko nicht so gut gelaufen ist. "Die Strecke in Japan kam dem Design unseres Autos entgegen. Auf schnellen Strecken mit schnellen Kurven waren wir immer konkurrenzfähig, wie auch in Spa. Auf mittelschnellen oder langsamen Strecken hatten wir Probleme. In Mexiko konnten wir die Reifen nicht zum Arbeiten bringen." Dieses Problem werde man in dieser Saison "nicht mehr komplett loswerden", weil es schon zu spät sei.

Während Steiner die Saison mit einer weiteren Punkteplatzierung beenden möchte, erkennt auch Romain Grosjean den Abwärtstrend: "Es könnte an der Charakteristik der Strecke liegen, am Layout, am Asphalt oder wie wir die Reifen zum Arbeiten bringen. Wir analysieren all diese Dinge, die uns in den vergangenen Rennen passiert sind. Wir sind von einer starken Performance zu einem Nobody im Qualifying verkommen, in den Rennen sind wir okay - bis auf das vergangene Rennen, wo wir nichts richtig hinbekommen haben, weder aus Ingenieurssicht, noch aus Fahrersicht", analysiert er schonungslos und nimmt sich selbst in die Pflicht: "Als Leader hätte ich dem Team helfen müssen, eine Lösung zu finden. Das konnten wir jedoch nicht."

Reifenverschleiß bereitet den Piloten Sorgen

Mit seinem Blick auf das kommende Wochenende gerichtet, erzählt der Franzose, der bisher alle 29 Punkte für Haas gesammelt hat, was ihn an der Strecke in Interlagos stört: "Sie haben 2015 die Randsteine geändert, was schade ist, speziell in Interlagos mit diesen großen grünen und weißen Randsteinen. Man hat sie mit dem Auto viel verwendet, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Das hat der Strecke ein bisschen an Spirit genommen, aber nichtsdestotrotz ist es ein toller Kurs."

Vor allem der Reifenverschleiß sei in Brasilien ein Thema. Im Vorjahr konnten die Top-3-Piloten eine Dreistoppstrategie anwenden, wovon hängt diese strategische Entscheidung ab? "Es hängt von den Reifenmischungen ab, aber aggressiv zu sein ist Teil einer Dreistoppstrategie. Die Strecke ist anspruchsvoll für die Reifen", erklärt Gutierrez.

Grosjean stimmt zu: "Es kommt auf den Reifenverschleiß und die Delta-Zeit zwischen den Mischungen an. Ist ein Soft schneller als der Medium, nützt sich aber schneller ab, dann wird man besser drei Stopps fahren. Wenn man den Medium nimmt und die Pace im Vergleich zum Soft gut ist, der Verschleiß außerdem niedrig, dann fährt man zwei Stopps. So wird das berechnet." Pirelli nimmt die Mischungen Hard, Medium und Soft mit nach Sao Paulo. Haas wählte für Grosjean einmal Hard, fünfmal Medium und siebenmal Soft - Gutierrez hat einen Hard mehr, dafür einen Medium weniger zur Verfügung.

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