Force India: Hülkenberg stark, Heimspiel-Frust bei Perez
Nico Hülkenberg holt in Mexiko das Maximum heraus und liegt sogar lange vor einem Ferrari - Lokalmatador Sergio Perez ist nach seinem Heimspiel ziemlich frustriert
(Motorsport-Total.com) - Force India steuert weiterhin auf Platz vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu. In Mexiko sammelten Nico Hülkenberg und Sergio Perez zusammen sieben Punkte - und damit einen Zähler mehr als Verfolger Williams. "Das ist nicht schlecht", freut sich Hülkenberg und erklärt: "Wir machten uns hier etwas Sorgen, denn von den verbleibenden Strecken war das die beste für Williams. Da ist es okay, jetzt sogar einen Punkt gewonnen zu haben."
Zwei Rennen vor Ende der Saison liegt Force India damit wieder neun Punkte vor dem Williams-Team, das die Lücke in Austin zuletzt leicht geschlossen hatte. In Mexiko glänzte vor allem Hülkenberg mit Platz sieben. Schneller waren am Sonntag lediglich die drei Topteams Mercedes, Red Bull und Ferrari. Dementsprechend weiß der Emmericher aus, dass er "das Maximum herausgeholt" hat.
"Wir haben das beste Ergebnis geholt, das wir unter normalen Umständen holen konnten", freut sich Hülkenberg, dessen Rennen ziemlich "unspektakulär" verlief - zumindest bis fünf Runden vor Schluss. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Deutsche sogar Sechster, doch dann griff Kimi Räikkönen an. "Er hatte einen massiven Reifenvorteil. Ich war überrascht, dass ich ihn so lange hinter mir halten konnte", berichtet Hülkenberg.
"Ich verteidigte mich innen so hart wie möglich, aber es ist ziemlich schwierig, mit einem Reifen, der bereits 60 Runden drauf hat, auf einer schmutzigen Spur zu bremsen. Er lenkte ein, und ich konnte das Auto nicht ausreichend verzögern. Also musste ich mich drehen, um einen Crash zu vermeiden", so "Hülk", der durch den Dreher allerdings keinen weiteren Platz verlor. Sein Abstand nach hinten auf Platz acht war groß genug.
Perez kommt nicht an Williams vorbei
Dort sortierte sich Valtteri Bottas vor seinem Teamkollegen Felipe Massa ein. Die beiden Williams-Boliden erwiesen sich im Laufe des Rennens als rollende Straßensperren für Lokalmatador Perez. "Es war ein sehr frustrierendes Rennen. Wir hingen hinter den Williams-Autos fest und konnten nicht überholen", ärgert sich Perez und erklärt: "Gestern habe ich es vermasselt, und heute konnte ich nichts machen."
Denn Perez startete nur von Rang zwölf, während Hülkenberg mit Startplatz fünf die deutlich bessere Ausgangsposition hatte. "Wir wollten heute viel mehr. Es fühlte sich im ganzen Rennen so an, dass ich nichts ausrichten konnte. Ich wurde permanent aufgehalten, und so sehr ich es auch versuchte, ich kam einfach nicht vorbei", erklärt Perez und ergänzt: "Ich hätte meinen Fans gerne ein besseres Ergebnis geschenkt."
Wie frustriert Perez war, zeigte sich vor allem bei einem Manöver in Kurve 1, als er sich mit Gewalt an Massa vorbeiquetschen wollte. Doch der Mexikaner bremste viel zu spät, bekam die Kurve nicht und steckte weiterhin hinter dem Brasilianer fest. "Vielleicht hätten wir bei der Strategie etwas anderes versuchen können, denn wir haben den Effekt der Medium-Reifen unterschätzt", grübelt Perez.
"Ihre Lebensdauer war viel höher, als wir erwartet hatten. Vielleicht hätten wir etwas früher ans den Box kommen und dann länger auf den Mediums fahren können. Das müssen wir analysieren", so der ehemalige McLaren-Pilot, der bis zum Schluss nicht an Massa vorbeikam und sein Heimspiel nur auf Platz zehn beendete. Mit dem Gesamtergebnis dürfte man bei Force India aber trotzdem recht zufrieden sein.