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Max Verstappen droht mit Funkstille: Will nicht arrogant wirken
Red-Bull-Pilot Max Verstappen denkt darüber nach, während der Rennen keine Funksprüche mehr abzusenden um nicht falsch verstanden zu werden
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen sorgt für Kontroversen, seit Red Bull ihn als 17-Jährigen in die Startaufstellung der Königsklasse gestellt hat - ob sein Monaco-Crash im Rookie-Jahr, sein Blitzaufstieg ins Topteam oder sein Verteidigungsverhalten in Zweikämpfen. Und schon in seinem ersten Jahr war er mit frechen Funksprüchen aufgefallen. Beim Grand Prix der USA dann der nächste Aufreger: Erst widerspricht er seinem Team, dann vermasselt er selbst seinen Reifenwechsel. Beides will der Teenager in Zukunft vermeiden. Eine Maßnahme wäre die Funkstille.
"Das Ding ist, dass es jedes Mal übertragen wird wenn ich den Funkknopf drücke und manchmal hört sich das arrogant an", sagt er. "Vor allem das 'Ich bin nicht hier um Vierter zu werden'. Aber so etwas kommt mir nun einmal in den Kopf. Ich bin nicht hier um Vierter zu werden, ich will gewinnen. Über Funk hört es sich arrogant an und als würde ich nicht aufs Team hören - dass will ich dem Team gar nicht vermitteln. Sie versuchen immer, einem zu helfen und ich würde nicht sagen, dass das überflüssig ist."
Das war geschehen: Beim Start in Austin fiel Verstappen zunächst zurück, kämpfte sich dann aber in seiner ganz eigenen Art wieder vor, bis er schließlich auf den drittplatzierten Rosberg auflief. Vom Kampfgeist getrieben erwiderte er seinem Renningenieur dann die besprochene Message, als der ihn aufs Reifenschonen hinwies. Und tatsächlich - nach ein paar Runden musste er sich zurückfallen lassen, weil seine Pneus gelitten hatten.
Mehr im Scherz sagt er jetzt vor dem Mexiko-Grand-Prix: "Ich glaube, ich werde den Funkknopf entfernen - keine Funksprüche mehr von mir. Es ist besser, nichts mehr zu sagen, damit es keine Diskussionen mehr gibt."
Verstappens zweiter Fauxpas trug sich in der Boxengasse zu. Dort kam er ohne Aufforderung um Reifenwechsel und leider auch ohne vorher Bescheid zu geben. Seine Mechaniker mussten sich sputen, um den Stopp noch zu bewältigen. Von Red-Bull-Berater Helmut Marko gab es dafür eine Rüge.
"Nach einer Stunde im Auto schalte ich ein wenig auf Autopilot", erklärt Verstappen den Vorfall. "Ich habe gesehen, dass Daniel (Ricciardo; Anm. d. red.) in der Runde zuvor an die Box gefahren ist und dachte, ich würde die Runde darauf dran sein. Vielleicht habe ich da zu viel für mich selbst gedacht. Ich denke nicht, dass das noch einmal vorkommen wird."
Nach dem Stopp streikte dann das Getriebe seines RB12 und er konnte das Rennen nicht beenden. Dennoch wurde der Niederländer in der Umfrage der FOM vom internationalen Publikum zum "Fahrer des Tages" gekürt. Das löste in den sozialen Medien - wie Verstappen mittlerweile gewohnt sein müsste - eine kleine Kontroverse aus.