• 24. Oktober 2016 · 03:13 Uhr

Kwjat beschuldigt Perez: Neue Verstappen-Regel missachtet!

Daniil Kwjat ist nach seiner Kollision mit Sergio Perez im US-Grand-Prix verärgert: Der Mexikaner habe sich in der Bremszone vor Kurve 11 bewegt, poltert der Russe

(Motorsport-Total.com) - Die Force-India-Piloten hatten einen wahrlich ereignisreichen US-Grand-Prix am Sonntag in Austin. Nicht nur Nico Hülkenberg war in der ersten Runde in einen Zwischenfall involviert, auch Sergio Perez wurde durch eine Berührung weit zurückgeworfen. Immerhin konnte der Mexikaner im Gegensatz zu seinem deutschen Teamkollegen das Rennen beenden. Perez stieß in der ersten Runde in Kurve 11 mit Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat zusammen. Zwar nahm der Rennverlauf für beide Piloten noch ein halbwegs versöhnliches Ende, trotzdem erhebt vor allem der Russe schwere Vorwürfe.

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Daniil Kwjat und Sergio Perez sind sich über den Crash in Kurve 11 nicht einig Zoom Download

Was war passiert? In der Bremszone zu Kurve 11 wollte Kwjat sich auf der Innenseite positionieren und Perez überholen. Der Russe krachte jedoch in das Heck des Mexikaners, drehte den Force India und beschädigte seinen Frontflügel. Der Toro-Rosso-Fahrer erhielt daraufhin eine 10-Sekunden-Zeitstrafe, die er bei seinem ersten Boxenstopp absitzen musste.

Die Schuld sieht Kwjat, der das Rennen auf dem zwölften Platz beenden konnte, jedoch nicht bei sich. Er holt zum verbalen Gegenschlag aus: "Ich bin ab Kurve 8 gegen Perez gefahren. Sie haben erst an diesem Wochenende die Regel aufgestellt, dass man sich in der Bremszone nicht mehr bewegen darf - und genau das hat er gemacht. Er hat sich vielleicht zehn Meter bewegt, und das genau vor mir."

Kwjat sucht das Gespräch mit Rennleiter Whiting

Damit spielt Kwjat auf die Anweisung der Rennleitung an (auch bekannt unter der "Anti-Verstappen-Regel"), wonach das Bewegen in der Bremszone ab sofort von den Rennkommissaren untersucht wird. Die Regelung wurde nach Kritik der Piloten an dem aggressiven Fahrverhalten von Max Verstappen an diesem Wochenende eingeführt.


Fotostrecke: GP USA, Highlights 2016

"Ich habe ihn hinausgedreht. Sein Rennen war daraufhin ruiniert, meines ebenso. Warum erstellt man diese Regel, wenn man sie dann nicht auch anwendet? Meiner Ansicht nach hätte er dafür bestraft werden sollen", poltert Kwjat. Seine Strafe - er bekam auch zwei Strafpunkte aufgebrummt, damit steht er bei insgesamt sieben - sei hingegen zu "hart" gewesen. Der Red-Bull-Sprössling kündigt außerdem an, sich mit FIA-Rennleiter Charlie Whiting in Verbindung zu setzen. "Ja, ich möchte da eine Klarstellung haben. Im Moment ist die Regelung für mich nicht ganz klar. Wenn er das machen darf, dann sollten das alle machen dürfen."

Er gibt dann aber auch zu: "Ich muss mir erst alle Videos anschauen, aber das ist mein erstes Gefühl. Vielleicht ändert Charlie auch meine Ansicht. Er kann immer alles gut erklären." Ob er das Thema auch beim nächsten Fahrerbriefing am Freitag in Mexiko zur Sprache bringen werde, entscheide er erst nach dem Gespräch mit Whiting. Ohne die neu eingeführte Regelung wäre das Perez-Manöver für Kwjat übrigens okay gewesen: "Es wäre ein aggressives Verteidigungsmanöver gewesen, aber wahrscheinlich okay. So war es früher. Aber jetzt...Ich habe wirklich nicht erwartet, dass er sich so hart verteidigt. Ich musste den Preis dafür bezahlen."

Perez: Kwjat hat einen Fehler gemacht

Naturgemäß anders sieht die Angelegenheit der Duellpartner. Sergio Perez äußerte sich nach dem Rennen, das er noch auf einem guten achten Platz beenden konnte, wie folgt: "Wir haben noch einiges gut gemacht, nachdem unser Rennen schon in der ersten Runde fast vorbei war. Ich wurde in der Bremszone in Kurve 11 von Kwjat, der einen Fehler machte und unkontrolliert in mich hineinkrachte, im Heck hart getroffen", schildert der Force-India-Pilot. Davon möchte Kwjat nichts wissen: "Ich hatte alles unter Kontrolle. Er hat sich bewegt. Da ist es schwierig noch auszuweichen, wenn man sich schon zum Manöver entschieden hat", kontert der Russe.


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis der USA


Perez wurde durch den Dreher bis auf Platz 17 zurückgeworfen und war wenig begeistert. Seinem Ärger verschaffte er am Teamfunk lautstark Gehör: "Was für ein Idiot!" Nach dem Rennen analysiert er die Lage sachlicher: "Plötzlich lag ich mit einem schwer beschädigten Auto auf der letzten Position. Es war eine schwierige Aufholjagd. Wir haben die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen, das hat uns geholfen, den Schaden am Auto wettzumachen." Perez fuhr eine Zweistoppstrategie (Supersoft-Medium-Medium). Bei den Boxenstopps in den Runden zehn und 27 habe man beide Male Positionen gewinnen können. Trotzdem: "Ich bedaure es, denn wir hätten heute Fünfter werden können."

Kwjat wechselte in Runde 21 von Soft auf Medium: "Da wir unter diesen Umständen auf eine Einstoppstrategie gewechselt sind, war es noch ein ziemlich gutes Rennen. Wir sind auf dem Medium einen langen Stint gefahren." Insgesamt schaffte der Toro Rosso 34 Runden auf dem weißen Pneu. "Das Reifenmanagement war ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass ich den halben Frontflügel verloren habe. Wir wollten ihn aber nicht tauschen." Auch der Russe bedauert den Rennverlauf am Ende seines Resümees: "Es ist schade, weil eine weitere Chance verstrichen ist."

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