"Nervig": Hülkenberg kritisiert Vettel nach Startcrash in Austin
Nach Singapur wird Nico Hülkenberg in Austin zum zweiten Mal innerhalb von vier Rennen Opfer eines Startunfalls - Der Deutsche übt Kritik an Sebastian Vettel
(Motorsport-Total.com) - Kurzes Vergnügen für Nico Hülkenberg: Der Große Preis der USA war für den Force-India-Piloten in diesem Jahr bereits nach einer Runde vorbei. Der Emmericher schleppte seinen Boliden nach einem Unfall in der ersten Kurve zwar noch zurück an die Box, musste ihn dort allerdings abstellen. "Mir ist in der ersten Kurve schlicht und einfach der Platz ausgegangen. Ich war 'gesandwicht'. Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) war außen und Valtteri (Bottas) innen", berichtet Hülkenberg.
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Nico Hülkenberg musste seinen Boliden bereits nach der ersten Runde abstellen Zoom Download
"Ich muss sagen, Sebastian hat oben im Scheitelpunkt ziemlich aggressiv eingelenkt. Er hat mir da nicht sehr viel Platz gelassen. Ich glaube, dass er außen noch Platz gehabt hätte - ich weiß nicht, ob er den nicht benutzen wollte. Ich konnte jedenfalls nirgendwo hin, weil ich innen noch ein Auto hatte. Ich konnte mich nicht in Luft auflösen. Die Geschichte war ziemlich unglücklich", ärgert sich Hülkenberg.
Der Deutsche, der von Platz sieben gestartet war, bekam von Vettel einen kleinen Schubser und kollidierte daraufhin mit Bottas. Der Williams-Pilot konnte zwar weiterfahren, fiel allerdings auf den letzten Platz zurück. "Es ist einfach nervig und sehr, sehr frustrierend, dass man das ganze Wochenende hart arbeitet und einen guten Job macht, und das Rennen dann so schnell unverschuldet zu Ende ist", so Hülkenberg.
Tatsächlich passierte dem nächstjährigen Renault-Piloten bereits in Singapur ein ähnlicher Unfall. Dort kam es beim Start ebenfalls zu einer Kollision, und Hülkenberg wurde in die Boxenmauer geschleudert. "So etwas passiert nun einmal im Racing", hatte der 29-Jährige damals noch erklärt. Nachdem nun zum zweiten Mal in vier Rennen etwas ähnlich passierte, ist er deutlich frustrierter.
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McLaren arbeitet schon für 2017 und hat einen Frontflügel mitgebracht, der wie früher fast im 90-Grad-Winkel auf die Endplatte trifft. Damit wird die Strömung nicht mehr so stark um das Auto geleitet, weil die Teams das auf andere Weise machen können: 2017 gibt es wieder mehr Freiheiten bei Windabweisern. Fotostrecke
"Wenn vorne nichts Unvorhergesehenes passiert, dann fahren wir um den siebten Platz. Das haben wir in diesem Jahr oft gesehen, und ich glaube, da wäre es auch jetzt wieder hingegangen", erklärt Hülkenberg, der Punkte in Austin eigentlich fest eingeplant hatte. Auf die Frage, ob er die Aussprache mit Vettel suchen werde, antwortet er lediglich: "Mal schauen..."
Die Rennkommissare sahen sich die Szene übrigens noch einmal ganz genau an und leiteten eine entsprechende Untersuchung ein - allerdings nur gegen Hülkenberg und Bottas. Vettel spielte dabei keine Rollte. Letztendlich muss keiner der drei beteiligten Piloten eine Strafe befürchten, denn die Kommissare sprachen Bottas und Hülkenberg kurze Zeit später frei.