Pannen-Heimspiel: Stehende Haas-Autos und fliegende Teile
Romain Grosjean und Esteban Gutierrez kommen am Freitag nicht über die Plätze 18 und 20 hinaus - Haas fällt beim Heimspiel in Austin lediglich durch kuriose Pannen auf
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis der USA ist für Formel-1-Neuling Haas ganz sicher eines der Highlights der Debütsaison 2016. Doch am Freitag verkam das ersehnte Heimspiel zu einem mittleren Debakel. Dabei sind es nicht einmal die Positionen 18 und 20, die Teamchef Günther Steiner und Co. in der Nacht schlecht schlafen lassen dürften. Viel schwerer wiegen die zahlreichen Pannen, die das US-Team in den zwei 90-minütigen Trainingssessions am Freitag erlebte. "Heute lief es nicht gut", ärgert sich Steiner.
Größtes Problem: Gleich mehrfach verloren die Haas-Boliden in den Esses im ersten Sektor kleine Aero-Teile. Laut Steiner handelte es sich dabei um ein kleines Winglet am Heck des Autos. "Wir haben zu viele Teile verloren. Es ist drei oder viermal passiert - immer das Winglet", berichtet der Teamchef. Als Ursache habe man die Randsteine im besagten Streckenabschnitt identifiziert.
"Es scheint, dass sie durch die Vibrationen abgebrochen sind", erklärt Steiner, der versichert, dass man das Problem nun beheben werde. Doch das war ohnehin nur die Spitze des Eisbergs. Am Ende des ersten Trainings kam es zu einer weiteren kuriosen Szene, als Esteban Gutierrez und Romain Grosjean gemeinsam am Boxenausgang stehenblieben und anschließend zurück in die Box geschoben werden mussten.
Bei einer Startübung ging zunächst der Motor am Gutierrez-Auto aus. "Es war einfach ein Problem mit dem Mapping des Motors", erklärt Steiner, laut dem die Panne "nicht dramatisch" war. Anschließend trat bei Grosjean ein Problem auf, als dieser den Rückwärtsgang einlegen wollte. Man habe sein Auto dann "aus Sicherheitsgründen" zurück an die Box geschoben, um das Getriebe nicht zu beschädigen.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Austin
Willkommen in Austin! Seit 2012 hat die Formel 1 wieder ein Rennen in den USA, und der neue Circuit of The Americas (CoTA) kommt bei Fahrern und Fans gut an. Wir schauen uns die 5,513 Kilometer lange Strecke einmal etwas genauer an - und beginnen dabei mit dem ersten Highlight unmittelbar nach dem Start... Fotostrecke
"Es war kein guter Tag für uns, denn wir hatten einige technische Probleme mit dem Auto", ärgert sich Grosjean und erklärt: "Wegen dieser fehlenden Teile war ich weit weg und habe nicht viel gelernt." Er beendete den Freitag so nur auf Platz 20. "Die Balance war nicht so schlecht, aber wir hatten einfach keine Performance. Über Nacht steht uns eine Menge Arbeit bevor", grübelt der Franzose.
Teamkollege Gutierrez ergänzt: "Es war für das ganze Team kein einfacher Start." Der Mexikaner landete sogar nur auf Rang 20 und weiß ebenfalls, dass man nun "hart arbeiten" muss, um das Heimspiel doch noch zu einem Erfolgserlebnis zu machen. Updates für den VF-16 gibt es zum Heimspiel übrigens nicht. Die Entwicklung für 2016 ist bereits abgeschlossen, bei Haas konzentriert man sich jetzt schon komplett auf 2017.