Trotz Reifen-Patzer: Williams-Einstoppstrategie sichert Top 10
Felipe Massa und Valtteri Bottas pokerten in Suzuka - "Leider dauerte unser Boxenstopp länger als normalerweise", so Williams-Chefingeneur Rob Smedley
(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team wagte beim Großen Preis von Japan in der Formel 1 2016 eine riskante Einstoppstrategie, um gegenüber Force India in der WM-Teamwertung an Boden gutzumachen. Trotz verpatztem Boxenstopp schien der Plan auf Punkte aufzugehen: Felipe Massa beendete das Rennen in Suzuka auf dem neunten Rang, Teamkollege Valtteri Bottas kann sich direkt dahinter gerade noch in die Top 10 einreihen.
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Williams-Rad klemmte: Valtteri Bottas wird bei seinem Boxenstopp lange aufgehalten Zoom Download
Beide Williams-Boliden starteten auf den Medium-Reifen, was im sonstigen Formel-1-Feld nicht unbedingt die erste Wahl war. Damit sollte eine mutige Einstoppstrategie möglich gemacht werden. Entsprechend besser kam Carlos Sainz beim Start weg und konnte sich im Toro-Rosso-Boliden gegenüber Massa wehren - wenn auch nur knapp auf Messerschneide.
Bottas fiel zu Beginn des Rennens bis auf den 13. Platz zurück, Massa sogar auf den 14. Rang. Auf den abgenutzten Reifen taten sich die Williams schwer. In der 17. Runde musste Bottas in der ersten Kurve Daniel Ricciardo vorbeiziehen lassen, ein paar Meter weiter hinten überholten Sergio Perez und der auf Aufholjagd befindliche Lewis Hamilton dann Massa.
"Force India hatte einfach das bessere Auto"
"Von Beginn an musste wir im Rennen hart kämpfen - bis zum Ende", bilanzierte der Brasilianer das Suzuka-Rennen. "Wir haben am Start zwei Positionen verloren, was vielleicht an unseren Reifen lag. Die Pace sah am Anfang nicht so vielversprechend aus. Wir wären gerne vor Force India in das Ziel gekommen, aber heute hatten die einfach das bessere Auto." Dennoch sei die Einstoppstrategie die richtige Entscheidung des Teams gewesen, sei Massa überzeugt.
Erst in der 24. Runde wurden die Williams-Boliden mit frischen Reifen erlöst. Massa zog die harten Reifen auf und blieb damit der Einstoppstrategie treu. Teamkollege Bottas folgte dem Schema zwei Runden später. Doch der rechte Hinterreifen löste sich beim Boxenstopp nur sehr zögerlich, was wertvolle Zeit und damit auch den bisherigen Rang im Feld kostete.
Einziger Boxenstopp kostet Platzierung
"Leider dauerte unser Boxenstopp länger als normalerweise", ärgerte sich Williams-Chefingeneur Rob Smedley über dieses Malheur. "Davon abgesehen, hat das Team einen guten Job gemacht. Die größte Enttäuschung an diesem Wochenende ist aber die Pace, die nicht gut genug war, um im Rennen mitzuhalten. Wir haben an diesem Wochenende alles aus dem Auto herausgeholt. Dabei sind wir eine riskante Strategie eingegangen, mit der Hoffnung in die Punkte zu kommen", so Smedley.
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Das Williams-Team bleibt mit 124 Punkten Fünfter in der Konstrukteurs-WM und steht damit bei noch vier ausstehenden Rennen in der Formel 1 2016 nur noch zehn Punkte hinter dem schärften Mitbewerber Force India.
"Unsere Strategie hat sich von den anderen Teams unterschieden, was gut ist. Mehr hätten wir heute definitiv nicht rausholen können", bilanzierte Bottas nach dem Rennen. "Wir müssen unser Auto schneller machen, uns fehlte im Rennen die Pace. Ich hatte zu Beginn noch gehofft, dass ich als führendes Autos bei uns im Team eine andere Strategie fahren könnte, aber das leider nicht funktioniert. Im Moment ist es schwer vorherzusagen, wie gut sich die Force India in Austin schlagen werden. Hoffentlich können wir in zwei Wochen ein besseres Ergebnis erreichen."