Nico Hülkenberg staunt in Suzuka: "Haas kam aus dem Nichts"
Das interne Force-India-Teamduell in Suzuka geht trotz starker Rundenzeiten von Nico Hülkenberg final an Sergio Perez - "In Q2 waren alle plötzlich sehr nah beieinander"
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg sorgte in der Anfangsphase der Qualifikation zum Großen Preis von Japan zunächst für eine Überraschung. Der Force-India-Pilot hatte auf den Soft-Reifen gerade einmal 0,8 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit, kann dieses Niveau aber nicht halten. Damit liegt der Deutsche im ersten Drittel der Qualifikation zweieinhalb Zehntelsekunden vor seinem Teamkollegen Sergio Perez.
Das interne Stallduell geht am Ende des Tages dennoch an den Mexikaner, der in Q3 die siebtbeste Zeit fährt. Durch die Strafe von Sebastian Vettel, der nach Malaysia um drei Plätze zurückversetzt wurde, kann Perez sogar vom sechsten Rang in das Rennen gehen und steht damit hinter Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo.
Zwar ist Vettel in der Startaufstellung hinter Perez eingereiht, dies sei aber einzig der Ferrari-Strafe geschuldet, muss der Force-India-Pilot mit Blick auf die bisherigen Longrun-Zeiten offen eingestehen: "Ich glaube, die Chancen für das Rennen stehen nicht gut. Ferrari hat eine stärkere Pace als wir. Aber der Start kann auf diesem Kurs immer sehr chaotisch sein. Wenn wir da sauber durchkommen, kann das dem Team ein gutes Ergebnis bescheren." Zudem könnte auch das Wetter dem Force-India-Team in die Karten spielen: "Die Streckenkonditionen können sich schnell ändern, wie wir am Samstag gesehen haben", spekuliert Perez.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Suzuka
Das Land des Lächelns zaubert auch den Formel-1-Piloten ein solches auf das Gesicht: Wenn sie am Morgen von Motorsport-Fans am Rande des Wahnsinns (und jenseits davon) empfangen werden oder wenn sie auf dem International Circuit Suzuka eine der letzten echten Fahrerstrecken unter die Räder nehmen. Vorhang auf für den Nippon-Kracher! Fotostrecke
Hülkenberg kämpfte zwischenzeitlich mit Untersteuern und beginnt das Rennen nun im Haas-Sandwich auf dem neunten Startplatz: "In Q2 waren alle plötzlich sehr nah beieinander. Die Haas kamen irgendwie aus dem Nichts, die hatten wir auch nicht so ganz auf der Rechnung. Die sind schnell und stehen jetzt zwischen uns. Die muss man im Rennen ernst nehmen und wir auch ein Gegner werden. Da können Kleinigkeiten den Unterschied machen. Aber da war heute nur die Qualifikation. Das Gefühl der Zufriedenheit stellt sich erst am Sonntagabend ein", schmunzelt Hülkenberg und hofft auf möglichst viele Punkte. Der Grip und die Balance des Autos sei am Samstag besser als am Freitag gewesen, verrät der Deutsche.
Robert Fernley, stellvertretender Teamchef bei Force India ist angesichts der knappen Abstände im Mittelfeld mit der Ausbeute zufrieden: "Sergio und Nico haben einige ausgezeichnete Runden abgeliefert. Die Rundenzeiten waren im Mittelfeld sehr nah aneinander, das war unglaublich eng! Umso mehr freut es mich, dass wir beide Autos in die Top 10 gerettet haben."
Aber auch der bisher stärkste Force-India-Verfolger ist in Suzuka dran. Williams kämpft weiter um wertvolle Punkte für die WM-Teamwertung. "Es ist sehr eng zwischen uns", ist sich Hülkenberg sicher. "Die sind zwar nicht im Q3, aber trotzdem sind die Abstände sehr gering. Im Rennen wird es darum gehen, die richtige Strategie und das Reifenmanagement zu finden. Wir müssen beim Start gut durchkommen und das Rennen durchziehen."