Helmut Marko: Hätten Lewis Hamilton schlagen können
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko glaubt, dass sein Team Lewis Hamilton auch ohne Ausfall hätte schlagen können: Teamchef Christian Horner sieht es anders
(Motorsport-Total.com) - Erstmals seit dem Rennen in Barcelona im Mai hat Mercedes am Wochenende wieder einen Formel-1-Grand-Prix verloren. In Malaysia feierte Red Bull einen Doppelerfolg, nachdem Nico Rosberg am Start von Sebastian Vettel umgedreht wurde und Lewis Hamilton den sicheren Sieg vor Augen verlor, als sein Mercedes in der 41. von 56 Rennrunden abrauchte. Doch war der Sieg wirklich schon sicher oder hätte Red Bull Hamilton auch ohne Ausfall schlagen können?
Das hält nämlich Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko für möglich: "Es war unser Vorteil, dass wir die Fahrer auf unterschiedlichen Strategien hatten. Hamilton hatte ja nicht umsonst den Funkspruch bekommen, dass er 38,5er-Zeiten fahren soll", meint der Österreicher gegenüber 'ORF'. Er glaubt, dass Red Bull Hamilton unter Druck gesetzt hat und damit womöglich auch zu dessen Ausfall beigetragen hat.
"Indirekt glaube ich, dass er nicht nur vom Auto und den Reifen her am Limit war, er musste auch die volle Motorleistung abrufen. Bei der Hitze hat es vielleicht das letzte Quäntchen dazu beigetragen. Es war unsere Strategie, Mercedes in so etwas hineinzujagen", betont Marko. Doch ob Verstappen und Ricciardo den Silberpfeil auch ohne dessen Ausfall am Sieg gehindert hätten, das kann man in Zweifel stellen.
Zwar musste Hamilton wohl noch einmal zum Boxenstopp kommen, allerdings hatte er zum Zeitpunkt des Ausfalls 22,6 Sekunden Vorsprung. Damit wäre er zwar wohl hinter den Red Bull wieder auf die Strecke gekommen, allerdings hätte man Ricciardo ebenfalls an die Box geholt, wenn Verstappen ihn überholt hätte. Somit war der Niederländer eigentlich die einzige Gefahr für Hamilton.
Doch Teamchef Horner widerspricht Helmut Marko und sieht keine Siegeschance ohne Hamiltons Aus: "Wir wussten, dass Lewis noch einmal stoppen würde. Wenn er noch einen Satz neue Reifen aufgezogen hätte, dann wäre er ohnehin durchgekommen", erklärt der Brite. Denn mit seinen neuen Softreifen hätte er gegenüber Verstappen einen deutlichen Vorteil gehabt. "Wir haben daher eher nach hinten geschaut", gibt Horner zu.