Panne bei Räikkönen: Ferrari verstrickt sich in Widersprüche
Nicht zum ersten Mal in der Saison 2016: Das Ferrari-Team hat einer Zeitung in Bezug auf eine peinliche Panne nicht die Wahrheit gesagt
(Motorsport-Total.com) - Rund um das Ferrari-Team gibt es beim Grand Prix von Malaysia in Sepang (Formel 1 2016 live im Ticker) die nächste peinliche Kommunikationspanne. Diesmal geht es um einen Fehler, der den Mechanikern im Freien Training passiert ist, als nach einem Setup-Umbau eine Inspektionslampe im Auto von Kimi Räikkönen vergessen wurde. Denn Ferrari hat zunächst versucht, den Vorfall zu vertuschen.
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Kimi Räikkönen verpasste am Freitag etwas Trainingszeit durch eine Panne Zoom Download
Nach etwa einer halben Stunde der Session am Freitagnachmittag meldete sich Räikkönen am Funk: "Ihr müsst das Auto checken. Irgendwas stimmt nicht." Anschließend kam er langsam an die Box. Das Team erklärte via Twitter: "Einige Setup-Probleme an der Front für Kimi." Der verriet dann später im finnischen Fernsehen: "Die Ingenieure haben Werkzeug in meinem Auto vergessen. Es war eine Lampe. Ich konnte das Gaspedal nicht durchtreten."
Die Inspektionslampe hatte sich offenbar im Fußraum unter dem Gaspedal verfangen - nicht auszudenken, was passieren hätte können, wäre das mit der Bremse passiert! Aber auf Nachfrage der 'Bild'-Zeitung ließ das Team dann ausrichten, dass es den Zwischenfall nie gegeben habe: "Nein! Das Gaspedal war etwas zu stark eingestellt. Deswegen hatte Kimi Probleme. Es wurde keine Lampe im Auto vergessen."
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Tags darauf freilich räumte Senior-Performance-Ingenieur Jock Clear ein, dass es sehr wohl "menschliches Versagen" gegeben habe: "Ein Fehler unsererseits. Wir haben zwischen den Sessions einige Teile ausgewechselt und haben da eine der Inspektionslampen im Fußraum vergessen", bestätigt er gegenüber 'Sky'. "Nicht toll! Zum Glück hat Kimi es gleich bemerkt, sodass es kein Sicherheitsproblem war. Aber da müssen wir besser aufpassen."
Während der Saison 2016 ist es schon die zweite große Vertuschungs-Panne in der Ferrari-Kommunikation nach außen. Bereits beim Grand Prix von Ungarn hatte Teamchef Maurizio Arrivabene Journalisten scharf kritisiert und ausgelacht, die damals behaupteten, James Allison werde das Team verlassen. Nur drei Tage später wurde jedoch genau das von Ferrari-Seite hochoffiziell bestätigt...