Red Bull auf den zweiten Blick schnell: Geheimwaffe Longrun?
Obwohl man in der Zeitentabelle nicht sonderlich gut klassiert ist, hat Red Bull in Malaysia gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist: Verstappen brilliert beim Longrun
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn das Endklassement des Trainingsfreitags der Formel 1 in Malaysia möglicherweise einen anderen Eindruck vermittelt, so könnte das Rennen am Sonntag einen spannenden Kampf an der Spitze bieten. Denn Red Bull hat bei den Longruns heute den besten Eindruck gemacht, auch wenn man bei den Spitzenzeiten nicht vorne dabei war und nur die Plätze fünf und acht belegte.
Max Verstappen dürfte Mercedes ein wenig Schweiß auf die Stirn getrieben haben, denn im Longrun war der Niederländer den Silberpfeilen überlegen. Der Red-Bull-Pilot fuhr auf dem heißen Asphalt konstante Runden im Bereich von 1:39 Minuten, während Mercedes nicht unter 1:40 Minuten kam - ob mit mehr Benzin bleibt offen. "Es sieht nicht so schlecht aus", zieht Verstappen daher ein positives Fazit.
Musste er sich im ersten Training noch an den neuen Asphalt und die Strecke gewöhnen, so fand das Geburtstagskind, das heute 19 Jahre alt wird, in der zweiten Session schnell ein gutes Gefühl: "Ich konnte mit dem Auto machen, was ich wollte. Ich konnte es wie gewünscht in die Kurven schmeißen, und trotzdem war die Pace noch da. Das ist immer positiv", sagt er.
"Die Longruns sehen ziemlich stark aus", erklärt er seine Trumpfkarte für den Sonntag. Einziges Problem könnte noch das Qualifying am Samstag werden, wo Red Bull auf eine Runde bislang langsamer war als Mercedes und Ferrari. "Wenn wir noch ein wenig Pace über eine Runde finden, dann können wir glücklich sein", sagt Verstappen, gibt sich diesbezüglich aber zuversichtlich: "Die Pace auf den Softreifen war ziemlich gut. Ich habe gespürt, dass noch ein wenig Rundenzeit drin ist."
Teamkollege Daniel Ricciardo war hingegen nicht ganz so glücklich über die Performance mit den weichen Pneus: "Sowohl mit wenig als auch mit viel Benzin haben wir keine großen Sprünge machen können. Da müssen wir definitiv noch etwas finden", so der Australier, der bei seinen Longruns zudem ein Problem damit hatte, den richtigen Grip aus den Reifen zu bekommen. Am Ende fehlten ihm 1,393 Sekunden auf die Bestzeit.
"Wir wären natürlich gerne etwas schneller. Ich bin ziemlich weit weg von der gewünschten Pace", so Ricciardo, der sich etwas an Singapur erinnert fühlt, wo Red Bull am Freitag auch nicht schnell war. Doch zumindest konnte man da das Blatt wenden und verpasste den Sieg nur hauchdünn - ein gutes Omen? "Wir werden definitiv ein paar Verbesserungen für morgen tätigen, aber es ist schwer zu wissen, wo wir sein werden", meint der Australier.