Verzockt: Williams verlässt Singapur ohne Punkte
Felipe Massa konnte aus seinem Strategiewechsel beim Singapur-Grand-Prix keinen Vorteil ziehen - Valtteri Bottas erlebte von Beginn an ein Pannen-Rennen
(Motorsport-Total.com) - Die 5073 Meter von Singapur gehören nicht zu Williams' Lieblingskursen. Das spiegelte sich auch an diesem Sonntag wieder. Felipe Massa und Valtteri Bottas waren nicht in der Lage, Punkte für ihr Team einzufahren. Während Massas Rennen in der Box verloren ging, musste Bottas nach einer Pannen-Serie den Grand Prix frühzeitig beenden. "Es war einfach nicht unser Tag", sagt der Finne. "Wir müssen uns anschauen, was wir hätten besser machen können."
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Für Williams hielt die Nacht in Singapur keine positiven Überraschungen bereit Zoom Download
Dem Team fehlte es vor allem an Glück und strategischem Feingefühl. So wurde während des Rennens zwar berechnet, dass Massa mit einem dritten Reifenwechsel bessere Chancen haben würde - weil der letzte Stopp aber zu lange dauerte, wurden diese zunichte gemacht. "Ich hatte einen guten Start und eine gute erste Hälfte im Rennen", sagt der Brasilianer. "Aber dann haben wir die Strategie geändert. Ich habe Zeit beim Reifenwechsel verloren und kam im Verkehr raus, wo ich nicht überholen konnte. Dort habe ich viel Zeit verloren. Das hat mich die Möglichkeit gekostet, Punkte zu holen. Die Strategie war im Vergleich zu den anderen Teams definitiv nicht die richtige."
Massa war von Platz elf ins Rennen gegangen und hätte dank Nico Hülkenbergs frühen Ausscheiden eine realistische Chance auf Punkte gehabt. Weil er jedoch im letzten Stint hinter dem Haas von Esteban Gutierrez feststeckte, konnte er mit seinen frischen Ultrasoft-Reifen nicht mehr in der Gruppe auftrumpfen, die sich hinter Sergio Perez um die Plätze acht bis zehn stritt. Ihm gelang am Ende nur Platz zwölf.
Noch schlimmer verlief die Nacht in Singapur für seinen Teamkollegen Bottas. Bereits in der ersten Runde fuhr ihm Jenson Button den Hinterreifen kaputt. Der Schaden wirkte sich auf den Unterboden aus, was ihn Abtrieb kostete und sich auch auf das Reifenmanagement auswirkte. Bei seinem frühen Boxenstopp setzte es beinahe eine Kollision mit Sebastian Vettel. Und in Runde 34 musste er aus kuriosen Gründen an die Box kommen.
"Er hat uns gesagt, dass sich seine Gurte gelockert hat und wir haben ihn gleich reingeholt", erklärt Chefingenieur Rob Smedley. "Es hat dann gute 30 Sekunden gedauert, das zu richten. Danach hat es keinen Sinn mehr gemacht, ihn länger fahren zu lassen. Wir waren auf dem letzten Platz auf einer Strecke, auf der man nicht überholen kann. Wir haben deshalb lieber den Motor geschont." Wie Smedley weiter erklärt, hat es nach dem langen Stopp auch Probleme mit der Kupplung gegeben. Deswegen holte man ihn eine Runde später wieder rein, um das Auto abzustellen.
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In einer Hinsicht meinte es der Rennsonntag mit Williams aber doch noch gut: Auch Force India erwischte nicht den besten Tag. Nach seinem Startunfall konnte Hülkenberg keine Punkte holen. Und Perez sammelte nur vier Zähler. Das reichte allerdings aus, um den vierten Platz unter den Konstrukteuren zurückzuerobern. Williams fehlt jetzt ein Punkt auf die Konkurrenz.