• 18. September 2016 · 19:19 Uhr

"Kein schönes Gefühl": Nico Rosbergs irre Schrecksekunde

Weil sich noch ein Streckenposten auf der Fahrbahn aufhielt, musste Mercedes-Pilot Nico Rosberg beim Neustart nach dem Safety-Car vom Gas gehen

(Motorsport-Total.com) - Bei einem spannenden Nachtrennen und den tropischen Temperaturen unter Flutlicht kann einem schon einmal die Luft wegbleiben. Beim diesjährigen Singapur-Grand-Prix mussten die Zuschauer, vor allem aber auch die Fahrer einmal zu viel die Luft anhalten. Nach einer frühen Safety-Car-Phase gab es einen überraschend schnellen Neustart - zu überraschend für einen der Streckenposten. Der räumte nämlich noch auf, als das Fahrerfeld um die Ecke kam. Der führende Nico Rosberg war der erste, der die Gefahrensituation erkannte.

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Ein Streckenposten entkommt nur knapp einem Horrorszenario in Singapur Zoom Download

"Es ist kein schönes Gefühl, wenn man 300 km/h fährt und jemanden über die Straße laufen sieht", so der spätere Sieger des Rennens. "Ich habe nur versucht, sicher an der Stelle vorbeizukommen. Das war aber eine echte Schrecksekunde."

So konnte es überhaupt dazu kommen: Schon beim Start drehte sich Nico Hülkenberg in die Boxenmauer und rief damit Bernd Mayländer und sein Safety-Car auf den Plan. Trümmerteile mussten von der Start-Ziel-Geraden aber auch an anderen Stellen der Strecke beseitigt werden. Die Rennleitung reagierte dann unerwartet. Nach anhaltender Kritik über zu lange Safety-Car-Phasen wurde der Neustart schon in Runde drei angesetzt. Die Nachricht schien jedoch nicht an den Streckenposten durchgedrungen zu sein.

"Wir haben den Neustart nicht so schnell erwarten und er wohl auch nicht", erklärt Rosberg. "Es geschah alles ziemlich abrupt. Er konnte sich in letzter Sekunde retten und es ist noch einmal gut ausgegangen. Wir mussten dort aber natürlich alle vorsichtig sein."

Es war nicht der erste Vorfall mit einem Streckenposten in der Formel 1 und auch nicht der erste Mensch, der sich während eines Singapur-Grand-Prix auf die Strecke verirrt. Im vergangen Jahre stürmte ein alkoholisierter Zuschauer die Fahrbahn und wurde dafür zu sechs Wochen Haft verurteilt.


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"Der Typ im vergangenen Jahr war wenigstens betrunken", scherzt Mercedes-Boss Toto Wolff daher, zeigt sich aber nicht weniger geschockt über den Streckenposten-Vorfall an diesem Sonntag: "Ich glaube nicht, dass der das genossen hat. Es war sehr gefährlich. Auf der einen Seite muss man die Rennleitung dafür loben, dass sie das Rennen so schnell wieder neu gestartet haben. Das haben wir ja auch verlangt, dass wir nicht ewig hinter dem Safety-Car hängen. Das führte aber auch dazu, dass der Streckenposten dort noch am Aufräumen war. Ich bin froh, dass nichts passiert ist."

Die Rennleitung verspricht derweil, dem Vorfall auf die Spur zu gehen und erklärt, wie es zu dem Missverständnis kommen konnte. So benötigt es eine dreimalige Bestätigung aller Posten, dass die Strecke frei ist, bevor das Safety-Car wieder reingerufen wird. Der bestimmte Marshall wurde aber losgeschickt, nachdem die letzte Bestätigung ausgesprochen wurde. "In diesem Prozess ist etwas schiefgelaufen", so ein FIA-Sprecher. "Es tut uns Leid für die Beteiligten. Aber wir beschuldigen nicht einzelne Leute. Wir tun nur alles, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder vorkommt."

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