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Haas in Singapur: Grosjeans "schlimmster Freitag der Karriere"
Neueinsteiger Haas ist mit großen Updates nach Singapur gereist - nach einem schwarzem Trainingsfreitag überlegt Romain Grosjean aber, darauf zu verzichten
(Motorsport-Total.com) - Im ersten Training ein Antriebseinheiten-Defekt, im zweiten ein Crash: Romain Grosjean kam heute gar nicht dazu, Haas' umfangreiches Update-Paket auszuprobieren. Dem Franzosen gelangen zum Trainingsauftakt in Singapur insgesamt lediglich 14 Runden und eine Menge Sorgen. Sein Team ist davon überzeugt von überarbeiteten Frontflügel, Unterboden und Bremstrommeln profitieren zu können. Grosjean überlegt, auf die Updates zu verzichten.
"Es war der schlimmste Freitag meiner Karriere", zeigt er sich nach den Trainingssessions deutlich enttäuscht. "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Im ersten Training hatten wir Probleme mit der Antriebseinheit und im zweiten habe ich mich sofort unwohl im Auto gefühlt, als ich rausgefahren bin. Es gab Probleme mit den Bremsen und der Stabilität und schließlich ist mir das Auto ausgebrochen. Ich weiß nicht, was sich verändert hat, aber es hat sich definitiv nicht richtig für mich angefühlt."
Gerade die Balance sollte mit den neuen Teilen verbessert werden. Sie schien Grosjean im Training unter Flutlicht aber gänzlich abhandengekommen zu sein, als er seinen Boliden drehte und dem Heck in die Mauer einschlug. Er beschädigte sich dabei den Heckflügel, den Unterboden und die Hinterradaufhängung. Nun hätte er sein Arbeitsgerät lieber wieder so, wie es war.
"Wir zweifeln ein wenig an den Updates und was wir damit machen sollen", verrät Grosjean. "Wir schauen uns erst einmal in Ruhe die Daten an und entscheiden dann, ob wir morgen nicht doch wieder zum alten Paket zurückgehen. Das Auto hat sich an manchen Stellen so seltsam angefühlt und war teilweise unberechenbar. Wir wissen aber nicht, ob das an den Updates liegt oder noch andere Probleme dazukommen."
Teamkollege Esteban Gutierrez kam problemfrei durch den Freitag. Im gelang mit den Updates eine Zeit von 1:46.727 Minuten, womit er 13. wurde und zweieinhalb Sekunden langsamer als die Bestzeit war. "Es war sehr interessant das neue Paket zu fahren", vermittelt er einen positiveren Eindruck. "Es steckt eine Menge Potenzial drin. Aber wir müssen noch weiter daran arbeiten, denn das Auto verhält sich jetzt ganz anders. Wir müssen also noch schauen, was wir ändern können um noch mehr herausholen zu können."
Als voller Erfolg können die neuen Teile also noch nicht bezeichnet werden. "Wir konnten wegen Romains Problemen ja nicht viel damit fahren", erklärt Teamchef Günther Steiner im 'ORF'. "Aber Esteban ist ziemlich zufrieden mit der Balance. Wir hoffen, dass wir morgen auch noch mit Romain ein paar mehr Erkenntnisse bekommen. Aber im Großen und Ganzen denken wir nicht, dass es schlechter geworden ist."
Dennoch bleibt es schwer einzuschätzen, wo die Amerikaner an diesem Wochenende landen können. "Wir werden versuchen in Q3 zu kommen", lauten Steiners Qualifying-Vorgaben. "Aber ich glaube, das wird schwierig, denn Toro Rosso und McLaren sind ziemlich gut unterwegs." Und Grosjean scherzt: "Ich werde es versuchen. Ich werde ein wenig zaubern und dann gelingt mir vielleicht ein gutes Qualifying."