• 05. September 2016 · 18:31 Uhr

Rekord sicher: Nico Rosberg besiegt Finnland-Fluch in Monza

Mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft sichert Nico Rosberg den ersten Italien-Sieg Finnlands - Zugleich rückt ein unrühmlicher Formel-1-Rekord immer näher

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg ist zwar in Wiesbaden geboren, hat durch Papa Keke aber auch einen finnischen Pass. Rosberg besitzt damit zwei Staatsbürgerschaften, obwohl der Rennfahrer paradoxerweise gar kein finnisch spricht und den Lebensmittelpunkt im sonnigen Monaco hat, wo seine Familie lebt.

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Ein finnisch-deutsches Formel-1-Duell: Kimi Räikkönen vs. Nico Rosberg Zoom Download

Dabei gilt der Rennfahrer als durchaus sprachbegabt, wie der Mercedes-Pilot zuletzt im Rahmen der Monza-Siegerehrung unter Beweis stellte, als dieser wie Ferrari-Pilot Sebastian Vettel ein paar italienische Grußworte an die emotionalen Tifosi ausrichtete. Neben italienisch, spricht Rosberg fließend englisch, französisch und spanisch - nur eben kein finnisch. Die wechselnden Wohnorte in Wiesbaden, Monaco sowie Ibiza halfen dabei sicherlich - ein längerer Abstecher nach Helsinki ist jedoch nicht bekannt.

Rosberg startet wie sein Weltmeister-Papa die eigene Formel-1-Karriere 2003 mit einer finnischen Rennlizenz. Mit dem Sieg in Monza, gelang es (folglich) erstmals einem Finnen, einen Grand Prix auf italienischen Boden zu gewinnen. Selbst die skandinavischen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen oder Kimi Räikkönen, der 2007 immerhin mit Ferrari die Fahrerweltmeisterschaft gewann, konnten unter dem Jubel der Tifosi nicht als Sieger die Ziellinie in Monza überqueren. Neunmal jubelte in der Formel-1-Geschichte dagegen ein Deutscher in Monza - Nico Rosberg nicht mitgerechnet. Davon allein fünf Mal Michael Schumacher.


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"Das ist wirklich etwas Besonderes, weil ich mich der italienischen Kultur in vielerlei Hinsicht sehr verbunden fühle. Alle meine besten Freunde sind Italiener, ich spreche italienisch und habe eine Menge Bezugspunkte nach Italien. Die Unterstützung ist unglaublich", fühlt sich Rosberg "auf diesem historischen Kurs" vom finnischen Rekord geehrt und kann es kaum wahrhaben: "Imola, Monza... Da hat noch kein Finne bisher gewonnen?", glaubt es Rosberg zunächst gar nicht, als dieser von einem finnischen Reporter darauf aufmerksam gemacht wird. "Wow! Cool", sprudelt es wenig später aus ihm heraus.

Schumacher-Rekorde dominieren bis heute

Zwar fuhren in der Formel 1 bisher nur 46 Finnen gegenüber 166 Fahrern aus Deutschland. Die Skandinavier müssen sich im Länderduell (aber) nicht verstecken. Räikkönen erreichte wie Michael Schumacher oder Nick Heidfeld die meisten Klassierungen eines Fahrers innerhalb einer Saison. Da sich die Formel-1-Termine über die vergangenen Jahre (tendenziell) zeitlich ausgeweitet haben, musste Räikkönen für Finnland sogar 20 von 20 Rennen abschließen, um den Rekord in den Norden zu holen. Bei Schumacher und Heidfeld waren es "nur" 17 von 17 Rennen.


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Michael Schumacher führt als Deutscher mit 68 Pole-Positions das Länderranking an. Häkkinen taucht als erster Finne erst auf dem zehnten Rang auf und kann stolze 26 Pole-Positions vorweisen. Zum Vergleich: Ayrton Senna auf dem zweiten Rang erreichte nur drei Pole-Zeiten weniger als Schumacher. Der Brite Lewis Hamilton hat mittlerweile sogar Sebastian Vettel in dieser Kategorie eingeholt.

Bei den schnellsten Rennrunden kann Michael Schumacher 77 Stück vorweisen, direkt dahinter steht mit Räikkönen aber bereits ein Finne. 34 Mal müsste der Iceman zukünftig nochmal eine Pole-Position ergattern, um zumindest mit dem Rekordweltmeister auf Augenhöhe zu sein.

Ein deutsch-finnisches Duell bei Höchstgeschwindigkeiten

Allein die zahlreichen Schumacher-Rekorde, die größtenteils bis heute Bestand haben, machen es Finnland im deutsch-finnischen Formel-1-Duell der Rekorde nicht einfach. Doch auch Finnland kann jubeln: Mit 29 dritten Plätzen geht dieser Rekord schon jetzt nach Skandinavien und den aktuellen Ferrari-Piloten Räikkönen.


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Ein deutsch-finnisches Duell gibt es übrigens auch bei den Höchstgeschwindigkeiten. Während Valtteri Bottas die Fahnen für Finnland hochhält und mit 378 Kilometer pro Stunde in diesem Jahr die höchste jemals gefahrene Geschwindigkeit in der Formel 1 erreicht, hält der Rekord der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit eines Grand Prix' bis heute Michael Schumacher, der im Monza-Rennen mit durchschnittlich 247,5 Kilometer pro Stunde unterwegs war.

"Imola, Monza... Da hat noch kein Finne bisher gewonnen? Wow! Cool."Nico Rosberg
Rosberg taucht aktuell zudem in einer Rekordliste auf, auf die der Mercedes-Pilot sicherlich freiwillig verzichten würde: Mit 21 Siegen ist er der Formel-1-Fahrer mit den meisten Siegen, ohne je Weltmeister geworden zu sein - in zwei Wochen kann Rosberg in Singapur an dieser Bilanz ein kleines Stückchen arbeiten.
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