Force India: Autoscooter kostet Nico Hülkenberg WM-Punkte
Als er einen Auffahrunfall mit Max Verstappen am Start verhinderte, vermasselte sich der Deutsche sein sein Rennen - Sergio Perez sammelt auf Rang acht Punkte
(Motorsport-Total.com) - Monza bedeutete für Force India immer ein gutes Pflaster. Nicht so beim Italien-Grand-Prix am Sonntag. Auf den Rängen acht und zehn sammelten Sergio Perez und Nico Hülkenberg zwar WM-Punkte, büßten im Millionenspiel um Platz vier in der Konstrukteurs-WM aber Boden auf Williams ein. Neben einer schlechten Balance und mangelndem Tempo des Autos aus Silverstone war im Falle des Deutschen auch eine komplett missratene Startrunde für die Enttäuschung verantwortlich.
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Pech am Start: Nico Hülkenberg musste in Monza einen Dämpfer hinnehmen Zoom Download
Dass Max Verstappen im Red Bull auf Startplatz sieben nicht vom Fleck kam, brachte den von Position neun - also direkt dahinter - losgefahrenen Hülkenberg ebenfalls in Turbulenzen. "Mein Start war in Ordnung, aber Max vor mir hat richtig gestottert. Ich musste ihm ausweichen und als ich eingelenkt habe, waren die Traktion und der Vortrieb weg. Links und rechts sind die Autos an mir vorbeigeschossen", klagt der Emmericher, der sich fortan in einem kämpfenden Pulk befand.
In der zweiten Lesmo brach der Autoscooter aus, auch weil Felipe Massa im Williams austeilte. "In Kurve fünf war ich außen, ihm ist auf dem Randstein das Auto etwas versprungen und er hat mich touchiert, weshalb ich eine weitere Position verloren habe", erklärt Hülkenberg - eine Szene, die Betriebsleiter Otmar Szafnauer als "gefährlich" beschreibt. Fernando Alonso im McLaren, der ihn trotz des PS-Defizits des Honda-Antriebs lange aufhielt und erst beim Boxenstopp zu knacken war, kostete weitere wertvolle Zeit. "Ehe du es merkst, bist zu zehn Sekunden hinten", meint Szafnauer.
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Endlich! Nico Rosberg gewinnt zum ersten Mal in Monza, stellt nach Saisonsiegen gegen Lewis Hamilton auf 7:6 und kommt in der WM wieder bis auf zwei Punkte heran. Dass er eigentlich das ganze Wochenende der langsamere Mercedes-Fahrer ist, rückt da in den Hintergrund. Fotostrecke
Zehn Sekunden hinter Teamkollege Perez, der am Start mehr Glück hatte. "Mein Rennen lief sehr glatt", resümiert der Mexikaner. "Ich musste die Reifen schonen, bin aber nicht in den Verkehr gekommen. Nur für mehr Punkte hat uns einfach das Tempo gefehlt." Und die richtige Strategie, denn ein Undercut gegen Max Verstappen ging schief, weshalb Perez gegen Rennende mit abbauenden Pneus herumrutschte. Seine Bilanz fällt gemischt aus: "Wir waren nicht so stark wie erwartet, obwohl auch Williams Federn gelassen hat. Aber wir haben das Maximum herausgeholt."