• 02. September 2016 · 17:24 Uhr

Red Bull kämpft um Anschluss: "Ferrari hat uns distanziert"

Wie Daniel Ricciardo nach dem ersten Trainingstag das Duell gegen Ferrari einschätzt, wie zufrieden man mit dem Mini-Heckflügel ist und wieso man zurückliegt

(Motorsport-Total.com) - In Belgien konnte Red Bull noch mit Platz zwei durch Daniel Ricciardo glänzen, doch in Monza sieht es nun nicht danach aus, als könnte man Ferrari etwas entgegensetzen. "Ferrari hat uns heute distanziert", gibt der "Aussie" nach dem ersten Trainingstag zum Grand Prix von Italien zu. "Natürlich ist es unser Ziel vor ihnen zu sein, aber das wäre vermessen. Uns fehlen ein paar Zehntel. Sie sind also definitiv etwas zu weit weg."

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Daniel Ricciardo ging mit dem Mini-Heckflügel vergeblich auf Ferrari-Jagd Zoom Download

Max Verstappen und Ricciardo reihten sich im Gesamtklassement mit 0,931 und 1,202 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von Lewis Hamilton auf den Plätzen fünf und sechs ein. Zum Vergleich: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen fehlten beim Auftakt zum Heimspiel nur 0,453 beziehungsweise 0,626 Sekunden. Und die Roten aus Maranello sind bekannt dafür, am Samstag noch etwas zuzulegen.

Auch die Longruns sind nicht besonders ermutigend für Red Bull: Die jeweiligen Bestzeiten von Verstappen und Ricciardo liegen bei 1:27.5 und 1:27.8 Minuten. Die Ferrari-Piloten sind zwar bloß nur eine Spur schneller, dafür erwies sich Valtteri Bottas mit 1:27.2 überraschend stark. Und Hamilton ist mit 1:26.2 Minuten sowieso völlig außer Reichweite.

Red Bull will an kleinstem Heckflügel festhalten

"Wir werden versuchen, in die dritte Startreihe zu kommen", ist Ricciardo bewusst, dass Red Bull auch Williams im Auge behalten muss. "Wenn wir Ferrari schon nicht schlagen können, wollen wir uns direkt dahinter einreihen. Um Ferrari zu besiegen, müssen wir es perfekt hinkriegen, und sie müssen Fehler machen."

Dennoch erhofft er sich am Samstag noch Fortschritte: "Ich denke, dass wir aus dem Supersoft-Reifen noch mehr herausholen können, und auch auf den Longruns sieht es nicht schlecht aus." Hoffnung gibt der Teamkollege: "Max fuhr einen sehr langen Stint auf den Supersoft-Reifen, und das Ergebnis sah gut aus. Alles deutet auf ein Einstopprennen hin, denn die Reifen hielten trotz der Hitze gut."

Red Bull fiel am Freitag mit dem kleinsten und flachten Heckflügel im Feld auf, um bei den Topspeed-Messungen trotz des etwas schwächeren Renault-Motors nicht unter die Räder zu kommen. Könnte das auch ein Grund sein, warum Red Bull in den Kurven zu viel Zeit liegenlässt? "Vielleicht werden wir morgen mit etwas mehr Flügel fahren", erklärt der WM-Dritte, relativiert dann aber: "Der Flügel wird auch am verbleibenden Wochenende klein bleiben. Das ist unser Plan."

Warum Red Bull zurückliegt

Ursache ist die effektive Aerodynamik des RB12: "Das Auto hat in der letzten Zeit aus aerodynamischer Sicht wirklich gut funktioniert. Wir können es uns also leisten, mit etwas weniger Flügel zu fahren, und sind mit der Balance trotzdem zufrieden. Außerdem versuchen wir, auch auf den Geraden ein gutes Auto zu haben."

Teamkollege Max Verstappen, der heute Morgen vor dem ersten Freien Training bei Rennleiter Charlie Whiting wegen seines umstrittenen Manövers gegen Kimi Räikkönen zum Rapport musste, ist nicht überrascht, dass sein Team etwas zurückliegt: "Wir wussten, dass wir hier Schwierigkeiten haben werden, aber am Ende ist es gar nicht so schlecht gelaufen."

Das Problem? "Hier gibt es mehr Geraden als in Spa", bringt es der Niederländer auf den Punkt. "In Spa hatten wir immer noch Sektor 2, wo wir in den schnellen Kurven Zeit holen konnten. Das ist hier in Monza schwieriger, aber das war uns bewusst."

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