• 02. September 2016 · 11:16 Uhr

Alonso verteidigt Max Verstappen: "Da hat alles gepasst"

Warum Fernando Alonso an Max Verstappens Manöver in Spa gegen Kimi Räikkönen nichts auszusetzen hat, während der Red-Bull-Pilot zum FIA-Rapport musste

(Motorsport-Total.com) - An Max Verstappens Manövern scheiden sich nach wie vor die Geister: Während vor allem die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit dem 18-jährigen Red-Bull-Piloten nach dessen Zweikämpfen in Spa hart ins Gericht gingen, stärkt ihm nun Fernando Alonso den Rücken. "Da hat alles gepasst", verteidigt der Spanier den Senkrechtstarter, der heute vor dem ersten Freien Training gemeinsam mit Teammanager Jonathan Wheatley bei Rennleiter Charlie Whiting vorsprach.

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Zu aggressiv? Fernando Alonso stellt sich auf die Seite von Max Verstappen Zoom Download

"Man darf in der Mitte der Gerade einmal die Spur wechseln, solange der andere nicht neben dir ist", argumentiert Alonso zugunsten von Verstappen. "Vielleicht hat er es nicht richtig eingeschätzt, wo Kimi war, aber er war immer noch hinten."

Daher habe sich Verstappen in Belgien den Regeln entsprechend verhalten. In Artikel 27.7 des Sportlichen Reglements steht, dass ein Fahrer bei seinem ersten Spurwechsel "die gesamte Breite der Strecke nutzen darf, solange kein signifikanter Bereich des Autos, das ein Überholmanöver versucht, daneben ist." Als signifikant stuft die FIA bereits "jeden Anteil des Frontflügels" ein.

Hat Verstappen mit Manöver zu lange gewartet?

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In der Kritik: Verstappen wird vorgeworfen, sein Manöver zu spät eingeleitet zu haben Zoom Download

Artikel 27.5 besagt aber, dass ein Auto in keinster Weise "unnötig langsam" gefahren werden darf, "die für andere Fahrer oder jegliche andere Person als gefährlich eingestuft werden könnte". Da Räikkönen auf der Kemmel-Gerade das DRS öffnen durfte, hatte er im Vergleich zum Red-Bull-Piloten einen deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss. Verstappen wartete bis zum letzten Moment, ehe er nach rechts zog und die Innenseite der Strecke abdeckte, wodurch die Gefahr eines Auffahrunfalls gegeben war.

Ein Unfall, wie er dieses Jahr beim Saisonauftakt in Melbourne passierte, weil Esteban Gutierrez Energierückgewinnungssystem auf der Geraden in den Lademodus ging und Alonso nicht mehr ausweichen konnte.

Alonso: Melbourne-Crash und Verstappen-Manöver nicht vergleichbar

Kritiker verglichen den Australien-Crash mit Verstappens Manöver, doch der McLaren-Pilot sieht keinen Zusammenhang: "Wir dürfen die Fans nicht verwirren, denn es handelt sich um zwei komplett unterschiedliche Zwischenfälle. Der eine passierte in der Mitte der Geraden, mein Unfall in Australien passierte aber in der Bremszone. Außerdem habe ich mich wahrscheinlich beim Bremspunkt verschätzt, also war der Crash noch größer."

Daher beurteilt er auch Verstappens Verteidigungslinie im Duell mit Räikkönen in Ungarn kritischer. "Da hatte ich das Gefühl, dass er sich beim Bremsen in Kurve 2 deutlich bewegt hat, was viel zu aggressiv war", übt er Kritik. "Wir haben darüber in Deutschland beim Fahrerbriefing gesprochen, denn das hat kein Fahrer gut gefunden."

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