• 28. August 2016 · 18:58 Uhr

Lewis Hamilton auf dem Podest: Nichts ist unmöglich

Aus der letzten Startreihe auf den dritten Platz im Grand Prix von Belgien 2016 - Erfolgreiche Aufholjagd von Lewis Hamilton in Spa: "Wie Weihnachten"

(Motorsport-Total.com) - Von Startplatz 21 auf das Podest. Diese wilde Aufholjagd ist Weltmeister Lewis Hamilton im Formel-1-Grand-Prix 2016 in Spa-Francorchamps gelungen. Der Mercedes-Pilot agierte in der Frühphase eines ereignisreichen Rennens mit kontrollierter Offensive und wusste anschließend seine sich bietenden Chancen konsequent zu nutzen. "Es war ein Wochenende, das in so noch nie erlebt habe", erklärt der Champion, der in der WM in Führung bleibt. "Eigentlich wie Weihnachten. Es gab unerwartete Geschenke."

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Von Startplatz 21 bis zur Champagnerflasche: Lewis Hamilton in Spa Zoom Download

"Ich wusste gar nicht so recht, was ich von diesem Rennen erwarten sollte. Jetzt führe ich die WM immer noch an. Nicht schlecht. Ich hätte niemals erwartet, dass ich so weit nach vorn kommen könnte. Die Reifen haben heute besser funktioniert als ich dachte", sagt Hamilton, der am Morgen mit dem Gedanken an "fragile Reifen" aufgestanden war. Die Pirellis brachte er sicher über seine vier Stints. Ein virtuelles Safety-Car kurz nach dem Start, eine Safety-Car-Phase und ein zwischenzeitlicher Abbruch spielten ihm perfekt in die Karten.

"So etwas gehört zu unseren Rennen dazu. Es ist aber klar, dass ich solche Dinge brauchte, um so weit nach vorn kommen zu können", meint der Brite, der wegen dreimaligem Wechsel der Antriebseinheit eine Strafversetzung um 55 Positionen kassiert hatte. "Mein Team hat mir nicht gesagt, wie ich es formulieren soll. Also alles, was ihr von mir hört, ist meine eigene Sicht", meint er, um knapp und grinsend folgen zu lassen: "Die Regeln sind halt so."

"Das Team hat so perfekt gearbeitet an diesem Wochenende. Wenn man dreimal den kompletten Antrieb tauscht, dann gibt es so viele Quellen für mögliche Fehler. Alles hat bestens funktioniert. Mein Auto war heute absolut perfekt", lobt Hamilton seine Mannschaft. "Das schwierigste für mich war die Herangehensweise an den Start. Soll ich in der ersten Kurve attackieren? Bleibe ich im Verkehr stecken? Halte ich mich erst einmal zurück? Ich habe dann eine Art Mittelweg gewählt. Im Rennverlauf zahlte sich das voll aus."

Hamilton ganz nah: Rosberg merkt es erst im Ziel

"Als die Rennunterbrechung war und Lewis schon Fünfter, wusste ich das gar nicht. Erst bei der Zieldurchfahrt wurde mir das klar. Ich wusste, dass Daniel hinter mir fährt, aber dann tauchten die Buchstaben HAM auf Platz drei auf. Da dachte ich: 'Wie bitte, wie geht das denn?' Ich wusste bis zum Ende des Rennens tatsächlich nicht, wo er liegt", so Rosberg, der somit nur zehn Punkte im Kampf um den Weltmeistertitel 2016 gutmachen konnte. "Er hat eine tolle Leistung gezeigt."

"Ich habe einen zusätzlichen Reifensatz gebraucht, weil bei all den Manövern in der ersten Phase die Pneus sehr gelitten haben. Ob ich am Ende mit nur einem Satz Mediums durchgekommen wäre, weiß ich nicht. Zum Glück sind wir das Risiko gar nicht eingegangen", fasst Hamilton zusammen. "Ich habe jetzt mehr Antriebe zur Verfügung als alle anderen - großartige Sache! Ab dem kommenden Rennen wird wieder offen gekämpft. Hoffentlich läuft der Rest der Saison etwas sauberer durch."


Fotostrecke: GP Belgien, Highlights 2016

"Das war das maximale Ergebnis. Wir haben heute Morgen in unserer Strategiebesprechung P6 als den Best-Case gesehen. Aber wir hatten natürlich die Hilfe in Kurve 1, als dann direkt drei weg waren", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Interview mit 'RTL'. "Wir haben in den Trainings voll auf das Rennen hingearbeitet, sind immer auf unserem geplanten Weg geblieben. Das hat sich im Rennen ausgezahlt, wie man sehen kann."

Mit einem Grinsen blickt der Österreicher auf die kommenden Rennen der Formel 1. "Er hat natürlich jetzt auch einen zusätzlichen Motor im Gepäck, oder sogar mehrere. Das gibt Sicherheit für den Rest des Jahres", so Wolff. "Er hat so viele Motoren, die reichen eigentlich sogar bis ins nächste Jahr hinein. Das freut mich für ihn. Denn er hatte schon ausreichend Strafen. Nun hat er etwas im Ärmel, der Kampf an der Spitze ist total offen."

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