Verstappen-"Heimspiel": Red Bull "sehr nah" an Mercedes
Max Verstappen startet mit Trainingsbestzeit in sein "Heimspiel" - "Niemand ist mehr im Urlaub," gibt Daniel Ricciardo die Kampfansage an klaren Favoriten Mercedes
(Motorsport-Total.com) - Bei der Formel 1 2016 in Spa-Francorchamps sind im Vorfeld bereits über ein Viertel mehr Tickets verkauft worden. Der Hype um Max Verstappen hat 40.000 Niederländer in das Nachbarland gezogen. Im zweiten Freien Training hat sich der Red-Bull-Pilot direkt bei seinen angereisten Fans mit einer Bestzeit bedankt. Teamkollege Daniel Ricciardo ist am Freitagnachmittag mit zweieinhalb Zehntelsekunden Rückstand nur knapp dahinter.
"Auf dieser Strecke ist es nicht einfach, das Set-up für das Auto zu finden. Im ersten Freien Training und zu Beginn des zweiten Freien Trainings musst du viel daran arbeiten, aber das hat sich am Ende ausgezahlt - besonders hier. Du siehst überall an der Strecke die Fans mit ihren Flaggen, das gibt dir viel Motivation," freut sich Verstappen auf sein Heimrennen.
Wie seine belgische Mutter, hat auch der 18-Jährige einen belgischen Pass, fährt aber wie früher Papa Jos unter niederländischer Lizenz. "Das ist meine zweite Formel-1-Saison und dann schon so viele Fans zu haben, ist natürlich unglaublich," zeigt sich der Niederländer emotional von seinen angereisten Anhängern in Belgien berührt.
Mercedes bleibt für Red Bull die Wundertüte
Gerade einmal eine Zehntelsekunde trennen Nico Rosberg und Verstappen in den bisherigen Longruns von Spa-Francorchamps. Auch Ricciardo fährt mit seinem Teamkollegen auf Augenhöhe. Die Mercedes-Wundertüte wurde am Freitag aber noch nicht ganz geöffnet, da sich das Team einen schnellen Longrun im zweiten Freien Training gespart hatte.
"Sind schneller als wir heute gezeigt haben"
Doch auch Force India und Ferrari sind deutlich näher dran, wie Ricciardo prophezeit: "Das wird ein knappes Duell - hoffentlich!" Geht es nach Verstappen, war Kimi Räikkönen bereits im zweiten Freien Training zu nah an seinem Boliden dran. Der Niederländer fühlte sich vom Finnen aufgehalten. "Das ist gefährlich! Ich fahre über 300 und er blockiert mich," beschwert sich der Red-Bull-Pilot daraufhin im Boxenfunk.
Gegen das weiter starke Mercedes-Team will Red Bull in Belgien noch ein Ass im Ärmel haben, wie Ricciardo verrät: "Es war ein ziemlich guter Tag. Das lief nicht schlecht, aber wir können immer noch etwas schneller sein als das, was wir heute gezeigt haben. Ich habe gespürt, dass wir in den richtigen Rhythmus gekommen ist - niemand ist mehr im Urlaub. Jeder ist zurück im Arbeitsmodus, was gut ist. Die Energie in der Garage war gut," zeigt sich Ricciardo fast esoterisch.
Kurz vor Ende des zweiten Freien Trainings müssen die Verstappen-Fans für einen Moment die Luft anhalten, als ihr Idol über Leistungsverlust klagt. "Wir können momentan nicht viel dagegen tun," zeigt sich seine Crew über Funk machtlos. Der Renault-Motor scheint das Ende der Lebensdauer zu erreichen. Der 18-Jährige kann dennoch ungefährdet die Bestzeit in den Freitagabend retten.