• 04. August 2016 · 16:24 Uhr

Peinlicher Fauxpas: Vettel wollte eine Runde zu früh aufhören

Was für ein Missgeschick: Ein Video entlarvt, dass Sebastian Vettel in Hockenheim eine Runde zu früh an die Zielflagge glaubte und sich danach geschickt herausredete

(Motorsport-Total.com) - Was ist denn da passiert? Sebastian Vettel war in seiner letzten Runde in Hockenheim in 1:28.134 Minuten um sechs bis sieben Sekunden langsamer als seine Rivalen. All das ging in der Hektik nach dem Grand Prix etwas unter, schließlich kam der Ferrari-Star nicht über Platz fünf hinaus, doch nun bietet ein Onboard-Video (zum Link hier klicken) eine kuriose Erklärung.

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Sebastian Vettel war in Gedanken eine Runde zu früh in der Auslaufrunde Zoom Download

Darin ist zu sehen, dass Vettel unmittelbar vor der Ziellinie Tempo rausnimmt und dann in gleichbleibend niedrigem Tempo in der ersten Kurve in die Asphalt-Auslaufzone fährt. Er hat zu diesem Zeitpunkt nur 125 km/h drauf, obwohl die Ecke normalerweise mit rund 200 km/h genommen wird. Erst als zwei Überrundete mit hohem Tempo vorbeirasen, geht Vettel wieder aufs Gas. Offenbar glaubte der viermalige Weltmeister eine Runde zu früh, dass das Rennen vorbei ist.

Der Ferrari-Pilot hatte Glück im Unglück: Teamkollege Kimi Räikkönen hatte zu diesem Zeitpunkt noch genügend Rückstand, um eine Gefahr für ihn darzustellen. Der Finne kam 4,453 Sekunden hinter Vettel ins Ziel. Auf den viertplatzierten Nico Rosberg fehlten ihm am Ende 16,725 Sekunden. Hätte der Mercedes-Pilot aus irgendeinem Grund noch eine Zeitstrafe erhalten, wäre das peinliche Missgeschick bestimmt Thema geworden.

Ablenkungsmanöver nach Reporterfrage

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Vettel hatte Glück: Räikkönen lag in der letzten Runde weit genug zurück Zoom Download

Selbst nach dem Rennen gelang es dem 29-Jährigen, die Angelegenheit noch geschickt zu überspielen. Als er von einem Reporter gefragt wird, wieso er in der ersten Kurve so viel Zeit verloren hat, meinte er grinsend: "Ich bin in der ersten Kurve weit rausgekommen und wollte einfach sichergehen, dass ich dadurch keinen Vorteil gewonnen habe." Eine Anspielung auf die Tracklimits-Debatte.

Nachsatz: "Nein, ich wollte einfach sichergehen, dass ich mein Auto nicht beschädigt habe." Dabei war von einem unabsichtlichen Ausrutscher oder einem Kontrollverlust über den Boliden, bei dem Vettel seinen Ferrari hätte beschädigen können, im Onboard-Video nicht das geringste zu sehen. Vielmehr sieht es danach aus, als wollte er wie in der Auslaufrunde üblich in der Auslaufzone den Reifengummi-Abrieb aufsammeln, um für die Gewichtskontrolle seines Boliden gerüstet zu sein.

Unruhe bei Ferrari

Vettel selbst befindet sich im Urlaub und war daher nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Noch ist unklar, wie es zu dem Fauxpas kommen konnte. Das Missgeschick passt aber ins Bild der zweiten Ferrari-Saison des ehemaligen Red-Bull-Piloten. Neben zahlreichen Defekten und Strategiefehlern tritt der Rennstall auf der Stelle. Von Siegen ist man weiter entfernt als im Vorjahr, wo man immerhin drei Mal triumphierte.

Und auch intern herrscht nach der Aufbruchsstimmung 2015 wieder Unruhe: Vor dem Deutschland-Wochenende gab man bekannt, dass Technikchef James Allison nach drei Jahren in Maranello das Team verlässt. Ferrari-Boss Sergio Marchionne hatte davor mehrmals Druck gemacht und Fortschritte gefordert.

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