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Kurios: Defekte Stoppuhr verlängert Rosbergs Zeitstrafe
Acht statt fünf Sekunden: In der hochtechnisierten Formel 1 sorgt eine defekte Stoppuhr dafür, dass Nico Rosberg länger an der Box warten muss
(Motorsport-Total.com) - Als Nico Rosberg bei seinem verkorksten Heim-Grand-Prix in Hockenheim in der 44. Runde zum dritten und letzten Mal die Reifen wechselte, musste er auch eine fünf Sekunden Strafe absitzen. Diese hatte er sich eingefangen, weil die Rennleitung der Meinung war, der Mercedes-Pilot hat Max Verstappen bei einem Überholmanöver in der Spitzkehre von der Strecke gedrängt. Sobald der Fahrer an seinem Boxenplatz angehalten hat, dürfen die Mechaniker für fünf Sekunden das Auto nicht berühren und erst dann mit der Arbeit beginnen. Diese fünf Sekunden werden vom Team selbst gestoppt, bevor die Mechaniker die Freigabe zum Arbeiten erhalten.
Findigen Zuschauern fiel sofort auf, dass die Mechaniker viel zu lange warteten, bis sie mit dem Reifenwechsel begannen. Tatsächlich waren es acht statt fünf Sekunden. Rosberg verlor also weitere drei Sekunden. "Im Nachhinein gesehen war es ein Problem von vielen Dingen, die heute schiefgelaufen sind. Es machte am Ende aber keinen Unterschied, weil ich die beiden Red Bull ohnehin nicht mehr bekommen hätte", hakt der Deutsche diese Szene ab.
Doch warum es überhaupt zu diesem Fehler gekommen ist, hat einen kuriosen Hintergrund: "So doof es klingt: Wir haben ein Problem mit der Stoppuhr gehabt, die nicht begonnen hat, loszuzählen", erklärt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Dass es in der hochtechnisierten Formel 1 an einer Stoppuhr scheitert, wie sie auf jedem Smartphone zu finden ist, ist kaum zu glauben. In den 1960er-Jahren saßen noch die Frauen der Fahrer an der Box und stoppten die Rundenzeiten per Hand mit. Damals wäre so ein Fehler wohl nicht passiert, aber damals gab es aber auch keine fünf Sekunden Strafe.
"Man kann es kaum glauben: Auch in einem Formel-1-Team kann eine Stoppuhr nicht funktionieren", muss Wolff zugeben. "Die braucht man nicht oft. Solche Fehler können passieren. Die Stoppuhr hat einfach nicht losgestartet." Dabei ist die Stoppuhr wohl das einfachste technische Mittel in einer Formel-1-Box. "Das ist eine händische Stoppuhr, so wie früher. So ist die Strafe. Du musst fünf Sekunden abzählen. Die Stoppuhr ist einfach nicht losgegangen. Klingt ein bisschen verrückt für so ein hoch technologisches Team, aber das kann passieren", so der Österreicher.
Im ersten Moment war Rosberg nicht bewusst, dass es länger als geplant dauert. "Nein", bestätigt er, fügt dann aber hinzu: "Es fühlte sich an, als würde ich dort für immer sitzen." Nachdem es mit der Stoppuhr nicht geklappt hat, ging die Crew dann auf Nummer sicher. "Ja, das musst du", sagt Wolff. "Es hätte an der Zeit auch nichts mehr verändert. Er hätte vielleicht zu Verstappen aufgeschlossen, aber er hatte grundsätzlich schon einen schlechten Start. Dann hat die Pace im Auto gefehlt. Dann kam noch der Boxenstopp hinzu, was nicht unser bester Moment war. Das ist wirklich ein doofer Fehler, kann aber passieren."