• 30. Juli 2016 · 17:48 Uhr

Ferrari wieder hinter Red Bull: "Sind zurückgefallen"

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schaffen beim Qualifying um Grand Prix von Deutschland nur in Startreihe drei - "Einfach nicht schnell genug"

(Motorsport-Total.com) - Wenn am Sonntag das erste Mal seit zwei Jahren wieder die Ampeln zu einem Grand Prix von Deutschland ausgehen, starten zum siebten Mal in dieser Saison zwei Mercedes aus der ersten Startreihe. Zum dritten Mal in Folge gehen dahinter zwei Red Bull ins Rennen. Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel konnten sich nur für die Startplätze fünf und sechs qualifizieren. Dabei muss Ferrari in Hockenheim zugeben: "Wir waren einfach nicht schnell genug."

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Ferrari muss zugeben,in Hockenheim an Boden auf Red Bull verloren zu haben Zoom Download

"Ich hatte schon nach Q2 das Gefühl, dass nicht mehr drin ist", so Vettel. "Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass ich einen großen Patzer hatte oder noch locker hätte schneller fahren können. Die anderen sind immer schneller gefahren und bei uns war die Luft schon raus. Es ist natürlich bitter, dass wir wieder etwas weiter hinten stehen als geplant. Wir haben aber gesehen, dass wir im Rennen stärker sein können als im Qualifying."

Der viermalige Weltmeister muss sich bei seinem Heim-Grand-Prix sogar hinter seinem Teamkollegen einordnen. Er fuhr mit einer Zeit von 1:15.315 Minuten 0,173 Sekunden langsamer als Räikkönen. Auf Mercedes fehlt Vettel knapp eine Sekunde, auf Red Bull mindesten eine halbe.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Deutschland


"An Verkehr und Wetter lag es nicht, es lag eher an uns", räumt Vettel ein. "Wir haben das Auto nicht so gut hinbekommen. Wir hatten noch ein, zwei Sachen verändert und das war vielleicht nicht so gut. Ich glaube, es hätte heute anders aussehen können, wenn sich das Auto ein bisschen besser angefühlt hätte."

In den Trainingseinheiten hatte sich über das Wochenende abgezeichnet, dass die Silberpfeile wieder ihren eigenen Kampf austragen werden - in Q1 überraschten sie die Konkurrenz mit Spitzenzeiten auf den weichen reifen, während alle anderen schon auf dem Pirelli Supersoft unterwegs waren. Dahinter bekriegten sich Ferrari und Red Bull, die in der Konstrukteurswertung nur noch einen Punkt auseinanderliegen, schon seit dem Trainingsauftakt.

"Ich denke, wir wissen, wo wir uns verbessern müssen", sagt Vettel "Aber das kann an verschieden Tagen auch variieren. Es muss nicht unbedingt sein, dass die anderen einen Schritt vorwärts gemacht haben", streitet er die Red-Bull-Stärke ab. "Ich denke, wir sind an diesem Nachmittag einfach zurückgefallen - auch im Vergleich zu Force India. Wir waren einfach nicht so gut, wie wir normalerweise sind."

Der Heppenheimer verweist darauf, dass sich Nico Hülkenberg nur zwei Zehntelsekunden hinter im qualifizieren konnte. Dass er in zwölf Anläufen schon zum sechsten Mal hinter Räikkönen zurückstecken musste, nervt ihn hingegen weniger.
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"Ich denke, jeder weiß, dass er kein Nasenbohrer ist", so Vettel über Räikkönen. "Ich kam heute nicht ganz so gut zurecht und er hat sich scheinbar wohler gefühlt. So ist es halt manchmal. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich es auch ändern. Er hat sich aber schon heute Morgen wohler gefühlt, während ich immer unzufriedener wurde. Ich kam noch recht nah ran - das sah am Anfang schlimmer aus. Er verdient es, vorne zu sein."

Vettel berichtet von Balance-Problemen, an denen er am Freitag litt und die für Samstag behoben werden sollten. Das sei aber nach hinten losgegangen. Räikkönen berichtet unterdessen von anderen Problemen.

"Ich hatte mit dem letzten Satz Reifen ein wenig Probleme und hatte darauf kein so gutes Gefühl wie bei dem davor", so der Finne. "Das Verhalten des Autos war in Ordnung. Wir waren aber generell nicht schnell genug. Dafür hätten wir mehr Abtrieb gebraucht. "

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Kimi Räikkönen kommt auf Sebastian Vettels Heim-Strecke besser zurecht Zoom Download

"Mit meiner ersten Runde war ich ganz zufrieden", so Räikkönen über Q3. "Die zweite hätte schneller sein können. Aber ich denke nicht schnell genug um die Position zu verbessern. Das Auto hat sich gut angefühlt, hatte generell zu wenig Grip. Das ist aber normal. Wenn man die ganze Zeit pusht kommt man irgendwann über das Limit und fängt an herumzurutschen."

Mit Spannung wird erwartet, ob der 36-Jährige im Rennen wie zuletzt am vergangenen Wochenende in Ungarn wieder auf Max Verstappen treffen wird. Die beiden lieferten sich Ungarn einen rundenlangen Kampf, der mit einem beschädigten Ferrari-Frontflügel endete. "Wir brauchen einen guten Start und müssen für uns selbst das schnellste Rennen finden", bleibt Räikkönen neutral. "Dann schauen wir, was im Rennen passiert. Wir werden einfach unser Ding machen und das wird sich hoffentlich auszahlen."

Der erfahrene Rennfahrer verweist auf die Strategie, die auch auf dem Hockenheimring eine größere Rolle spielen könnte, als mögliche Überholmanöver: "Ich weiß nicht, wie die Reifensituation der anderen aussieht. Wir können morgen hoffentlich gut darauf regieren. Es wird nicht einfach, Plätze gutzumachen. Aber wenn wir daran glauben was wir können, können wir auch herausfordern."


Sebastian Vettel: Das Heimrennen ist ein Privileg

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Der Ferrari-Pilot freut sich auf den Deutschland-Grand-Prix vor Familie und Freunden Weitere Formel-1-Videos

Auch Vettel, der einräumt dass Mercedes schwer einzufangen ist, will gegenüber Red Bull noch nicht das Handtuch werfen. "Jeder, der uns kennt, weiß, dass wir alles geben werden. Es gibt immer eine Chance. In der zweiten Kurve kann alles schon vergessen sein", sagt er. "Wir haben schon damit gerechnet, auf Augenhöhe mit Red Bull zu sein und konnten in der Hinsicht nicht das Optimum herausholen. Ich denke aber, dass wir im Rennen schneller sein können als Red Bull."

Die Freitagszeiten sagen allerdings etwas anderes aus. In der Rennsimulation kam Red Bull an Mercedes ran, während Ferraris Longrun-Zeiten wesentlich langsamer waren.

"Wir müssen erst einmal verstehen, wo wir im Vergleich zu alle andere verlieren", räumt Vettel ein. "Es ist ein ordentlich Qualifying-Ergebnis, aber wir sind nicht hier um auf den Plätzen fünf und Sechs zu landen - wie sind hier, um samstags um die Pole-Position zu kämpfen und sonntags um Siege. Für das Rennen ist noch alles drin. Ich bin jetzt schon ein paar Rennen gefahren um zu wissen, dass auch von Platz sechs aus noch viel gehen kann."

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