• 29. Juli 2016 · 20:51 Uhr

Toro Rosso: PS-Defizit auch in Hockenheim größte Bremse

Im Freien Training auf dem Hockenheimring knabbert Toro Rosso an der Top 10 - Neues Aero-Paket soll trotz Abtriebsschwäche mehr Performance bringen

(Motorsport-Total.com) - Toro Rossos größtes Handicap ist und bleibt das PS-Defizit des alten Ferrari-Motors. Das gilt auch für das Formel-1-Wochenende auf dem Hockenheimring, der zwar keine ausgewiesene Powerstrecke ist, dessen Geraden dem STR11 dennoch ordentlich zusetzen. Das macht sich vor allem im Vergleich zur direkten Konkurrenz bemerkbar, die aufrüstet, während die Scuderia leistungstechnisch auf der Stelle tritt. "Der Wettbewerb ist groß und die Geraden machen es uns nicht einfach", weiß Carlos Sainz.

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Die Konkurrenz hat aufgeholt: Toro Rosso kämpft um die Top 10 in Hockenheim Zoom Download

Der Spanier schloss das zweite Freie Training zum Großen Preis von Deutschland 2016 mit einer Bestzeit von 1:17.342 Minuten ab und verpasste die Top 10 damit knapp. Teamkollege Daniil Kwjat (+0.025 Sekunden) platzierte sich direkt dahinter auf Rang zwölf. "Force India und McLaren sehen sehr stark aus. Wir erwarten, dass Williams für das Qualifying auch noch einmal zulegen wird. Morgen wird also hart", schätzt Sainz die Konkurrenz ein. Damit gerät bereits der Einzug in Q3 zum Kampf.

"Was die Leistung angeht, verlieren wir momentan den Anschluss. Damit kämpfen wir jedes Wochenende - auf einer Strecke wie Hockenheim mit langen Geraden umso mehr", erklärt der Toro-Rosso-Pilot die Problematik. "Wir tun uns immer noch schwer, das richtige Maß an Abtrieb zu finden. Hier fahren wir weniger Abtrieb, als wir es auf dieser Strecke gerne würden", sagt Sainz weiter. Zwar fahren er und Kwjat in Hockenheim mit einem neuen Aero-Paket, doch das Upgrade befindet sich noch in der Analyse.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Deutschland


Rennleiter Phil Charles ist vorsichtig optimistisch: "Bisher geben die Tests grünes Licht. Aber natürlich brauchen wir noch etwas mehr Zeit, um es zu optimieren." Auch er weiß, dass Toro Rosso in den vergangenen Rennen vor allem aufgrund des Leistungsnachteils viel Zeit auf der Strecke lassen musste - ein Effekt, der sich mit den Motor-Updates der Konkurrenz zunehmend verschärft. "Das hat uns auch heute zurückgeworfen", so Charles, der gehofft hatte, im engen Mittelfeld etwas konkurrenzfähiger zu sein.

"Heute haben wir uns bei der Arbeit am Set-up darauf konzentriert, die Performance rund um das neue Upgrade zu maximieren. Wichtig ist es, einen guten Kompromiss zu finden zwischen einer Abstimmung, mit der du überholen kannst, zugleich aber in Kurven nicht zu viel verliert", erklärt der Toro-Rosso-Renndirektor bezugnehmend auf das Abtrieb-Problem. Für einen scheint sich die Set-up-Arbeit jedenfalls bereits ausgezahlt zu haben. Denn anders als in Ungarn fühlt sich Kwjat mit seinem STR11 wieder besser.

"Ich hatte ein gutes Gefühl im Auto und hoffe, dass sich das auch im Qualifying fortsetzt", zieht der Russe ein positives Trainingsfazit: "Wir sind ohne größere Probleme durch diesen Freitag gekommen und haben sehr viele nützliche Runden absolvieren können." Anders als sein Teamkollege Sainz, der auf dem Hockenheimring seine ersten Runden im Formel-1-Auto drehte, ist Kwjat nach 2014 zum zweiten Mal hier und freut sich auf das Wochenende. "Es ist eine angenehme Strecke aus den guten alten Zeiten", sagt er.

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