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Freitagserfolg: Red Bull im Longrun auf Mercedes-Niveau
Starke Longruns lassen Red Bull beim Großen Preis von Deutschland auf ein gutes Rennen hoffen - Daniel Ricciardo gibt Platz drei als Qualifying-Ziel aus
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying an Ferrari vorbei, im Rennen auf Augenhöhe mit Mercedes? So ähnlich malt sich Red Bull das Formel-1-Wochenende auf dem Hockenheimring jedenfalls aus. Max Verstappen und Daniel Ricciardo beendeten den Trainingsfreitag zum Großen Preis von Deutschland 2016 auf den Rängen vier und fünf im Ferrari-Sandwich und hinter der Mercedes-Doppelspitze. Am Nachmittag betrug der Rückstand auf den Trainingsschnellsten Nico Rosberg satte 0.842 Sekunden.
"Auf eine Runde gesehen geht es eng zu. Das wird ein harter Kampf mit Ferrari", schätzt Ricciardo die Rundenzeit der Red Bulls im Vergleich zur Konkurrenz ein, sieht aber durchaus Luft nach oben: "Ich denke, da können wir noch etwas mehr rausholen. Wenn es für uns morgen gut läuft, können wir uns auf drei qualifizieren. Das ist das Ziel", so der Australier weiter. Teamintern blieb er mit seiner Bestzeit von 1:16.490 Minuten nur knapp hinter Verstappen (1:16.456, beide FP2) zurück.
"Ich mag diese Strecke, sie hat einen guten Flow und insbesondere der letzte Sektor macht viel Spaß", schwärmt der Red-Bull-Pilot vom Hockenheimring, auf den die Formel 1 nach einjähriger Pause ihr Deutschland-Comeback feiert. Eine besondere Herausforderung sei das Reifenmanagement: "Es gibt ein paar enge Kurven, in denen vor allem die Hinterräder aufheizen. Im letzten Sektor sind die Kurven lang gezogen und die Vorderreifen werden beansprucht. Die Balance zu finden, ist schwer."
Formel-1-Experte Surer: Red Bull echte Gefahr
Dennoch gelangen dem 27-Jährigen vor allem ein paar beeindruckende Longrun-Zeiten, er blieb gleich dreimal unter der 1:20er-Marke. "Die Red Bulls", analysiert 'Sky'-Experte Marc Surer, "können mit dem Mercedes wirklich mithalten. Als einziges Team." Auch Ricciardo lobt, wie konkurrenzfähig sein RB12 im Longrun war und hat die Silberpfeile für das Rennen im Visier: "Mit mehr Benzin im Tank sieht es ganz gut aus. Wenn wir das bis Sonntag beibehalten können, sollten wir vorn dabei sein."
Großer Preis von Deutschland - Freitag
Christian Horner, Emerson Fittipaldi, Niki Lauda und Toto Wolff Galerie
Teamkollege Verstappen, der auf dem Hockenheimring seine Formel-1-Premiere feiert, weiß zwar, dass es für einen Red-Bull-Sieg "sehr viel Glück" brauche. Mit seiner Freitagspace ist der Niederländer dennoch zufrieden: "Es war ein guter Tag. Ich konnte mich an die Strecke gewöhnen und glaube, wir sind nicht allzu weit weg." Dass Ferrari anders als noch vor einer Woche in Ungarn wieder näher gekommen ist, überrascht ihn nicht. "Diese Strecke ist besser für sie. Aber Mercedes ist in Reichweite", betont er.
Auch Verstappen baut vor allem auf die positiven Longruns des Red Bulls. Einzig eine blockierende Front bereitete dem 18-Jährigen am Freitag noch Kopfzerbrechen. "Das bekommen wir morgen hoffentlich in den Griff", zeigt er sich zuversichtlich. In Kurve 1 war Verstappen einige Male von der Strecke abgekommen. Die Rennleitung hatte angekündigt, alle Fahrer, die im zweiten und dritten Freien Training die Track Limits in besagter Kurve dreimal verlassen, zu den Stewards zitiert werden würden.
Doch Verstappen gibt sich gelassen: "Jeder ist dort weit gegangen. Warten wir mal das Fahrerbriefing ab." Auch auf sein Überholmanöver an Kimi Räikkönen in Ungarn angesprochen, weist der Red-Bull-Pilot weiterhin jede Schuld von sich. "Ich muss mich nicht verteidigen. Ich bin selbstbewusst und denke nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe. Aber sie können gern mit mir reden", sagt der Formel-1-Youngster. Mit seiner Fahrweise und Verteidigungshaltung sei er trotz der Kritik sehr glücklich.