• 29. Juli 2016 · 15:31 Uhr

Formel 1 Hockenheim 2016: Freitagsbestzeit für Nico Rosberg

#F1istZurueck: Nico Rosberg sichert sich am Freitag in Hockenheim die Bestzeit, solide vor Lewis Hamilton - Daniel Ricciardo fährt den konstantesten Longrun

(Motorsport-Total.com) - Der bisher letzte Hockenheim-Sieger in der Formel 1, Nico Rosberg, ist auch bei der ersten Auflage des Grand Prix von Deutschland (Formel 1 2016 live im Ticker) seit zwei Jahren perfekt ins Rennwochenende gestartet. Nachdem er im ersten Training eine Bestzeit von 1:15.517 Minuten erzielt hatte, reichte ihm am Freitagnachmittag (FT2) eine Bestzeit von 1:15.614 Minuten, um die Spitze zu behaupten.

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Nico Rosberg war am Freitag in Hockenheim der Schnellste Zoom Download

Rosberg war im Tagesklassement 0,326 und im FT2-Klassement 0,394 Sekunden schneller als sein Teamkollege Lewis Hamilton, dessen schnellste Runde allerdings nicht fehlerfrei war. Auch bei den abschließenden Longrun-Tests, der wichtigste Indikator für die Form am Rennsonntag, war Rosberg der schnellere der beiden Mercedes-Piloten. Auf seiner zehnten Runde mit den Soft-Pirellis wurde er in 1:19.906 Minuten gestoppt.

Das erschien zu dem Zeitpunkt einsame Spitze, bis Daniel Ricciardo kam: Der Red-Bull-Fahrer schaffte zwar "nur" eine Longrun-Bestzeit von 1:19.909 Minuten auf 14 Runden alten Softs, blieb dafür aber gleich dreimal unter der 1:20er-Marke. "Die Red Bulls", analysiert Formel-1-Experte Marc Surer, "können mit dem Mercedes wirklich mithalten. Als einziges Team! Die sind am Schluss 1:19er-Zeiten gefahren. Das lässt hoffen, dass die im Rennen dranbleiben können."

"Unser Auto", sagt Rosberg, "lief heute wirklich gut. Aber wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen, denn in Ungarn waren wir am Freitag auch sehr schnell, aber am Samstag und Sonntag waren die anderen dann ziemlich nahe dran. Daher sind wir gewarnt." Hamilton ergänzt: "Für mich hat es heute keine Überraschungen gegeben."

Rosberg wiederum sei "nicht nur der Schnellste, sondern auch der Konstanteste" gewesen. Surer warnt aber davor, daraus verfrühte Schlüsse für das Qualifying und das Rennen zu ziehen, denn: "In Ungarn war er mit vollem Tank auch eine Klasse für sich, aber das Rennen hat er nicht gewonnen." Und Ferrari? "Die haben ein bisschen enttäuscht", sagt der ehemalige Formel-1-Fahrer über die Positionen drei und sechs von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.

"War nicht so schlecht", knurrt Räikkönen in seinen ersten TV-Interviews. "Aber wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns. Ein normaler Freitag." Am Ende war Vettel auf die schnelle Einzelrunde erster Mercedes-Verfolger, und zwar mit nur 0,594 Sekunden Rückstand. Räikkönen und die beiden Red Bulls - heute im Ferrari-Sandwich - waren noch einmal um zwei bis drei Zehntelsekunden langsamer als der Deutsche, der sein Heimrennen noch nie gewonnen hat.

Hinter den drei Topteams belegte Lokalmatador Nico Hülkenberg (Force India/+1,167) den siebten Platz. "Die sind hier ziemlich schnell unterwegs", weiß Valtteri Bottas (13./Williams/+1,811). Doch die große Überraschung in den Top 10 war nicht Hülkenberg, sondern McLaren: Obwohl Hockenheim schneller ist als der Hungaroring, knüpften Fernando Alonso (10./+1,611) und Jenson Button (8./+1,473) genau dort an, wo sie in Budapest aufgehört haben.

Trotzdem verlief die Session aus Sicht von Button nicht ideal. Immer wieder klagte er am Funk über Probleme mit dem Handling (Untersteuern, schnappartige Traktion) oder den Bremsen, und am Ende fuhr er erst gar nicht mehr auf die Strecke. Stattdessen ließ sich Button im Medical-Center durchchecken. Später wurde er sogar ins nahe gelegene Krankenhaus in Mannheim gebracht, um ein Augenleiden untersuchen zu lassen.

Für Aufsehen sorgten außerdem die Track-Limits, zu denen die FIA in der Mittagspause zwischen den beiden Sessions eine Warnung herausgab - ein Fahrer soll am Vormittag in Kurve 1 gleich 14 Mal (!) neben der Strecke gewesen sein. Am Nachmittag wurde dann nur noch Sergio Perez (9./Force India/+1,534) öfter als dreimal dabei erwischt, die Fahrbahn verlassen zu haben. Die neue Regelung dieses Themas ist in Hockenheim ja noch nicht in Kraft.

Romain Grosjean (14./Haas/+1,988) fiel am Vormittag durch den einzigen größeren Ausritt des Tages auf und am Nachmittag einmal mehr mit kernigen Funksprüchen, weil er mit der Abstimmung nicht zufrieden war. Pascal Wehrlein (19./Manor/+2,579) hingegen absolvierte in FT2 konzentriert und unauffällig 42 Runden und war am Ende schneller als sein Teamkollege; auch ein Renault und ein Sauber landeten hinter ihm.

Was das alles für das Qualifying bedeutet, ist allerdings nicht klar, denn Ferrari fährt am Freitag in der Regel mit schaumgebremster Motorleistung, sodass die Performance schwierig einzuschätzen ist. Red Bull könnte zur Überraschung werden, mit der zumindest auf dem Hockenheimring kaum jemand gerechnet hat. Und Hülkenberg ist einer der heißen Außenseiter, falls Force India morgen einen Schritt nach vorne machen kann...

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