• 24. Juli 2016 · 22:35 Uhr

Sauber in Budapest: Neuer Heckflügel bewirkt keine Wunder

Auch die neuen Investoren können Marcus Ericsson und Felipe Nasr auf dem Hungaroring keine Flügel verleihen - Sauber-Piloten weiter ohne WM-Punkt

(Motorsport-Total.com) - Noch zu Beginn des Rennwochenendes in Ungarn hatte Sauber für positive Schlagzeilen gesorgt: Teamchefin Monisha Kaltenborn verkündete, dass die Zukunft des Schweizer Rennstalls dank der Übernahme durch eine Investment-Gesellschaft gesichert sei. Doch die Ernüchterung folgte auf der Strecke. Erst setzte Marcus Ericsson sein Auto im Qualifying gegen die Bande und sorgte für Kleinholz. Dann verlief auch den Rennen mit Rang 17 und 20 alles andere als optimal (alle Ergebnisse hier).

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Start aus der Boxengasse und drei Stopps: Marcus Ericsson wurde in Ungarn nur 20. Zoom Download

"Mit den Platzierungen kann man natürlich nicht zufrieden sein", räumt Kaltenborn ein. "Wir hatten von Anfang an schwierige Voraussetzungen mit den Startpositionen. Gerade auf dieser Strecke ist das Überholen sehr schwierig. Es war bestimmt kein problemloses Wochenende." So musste bei Ericsson nach dem Crash sein Chassis gewechselt werden. Der Schwede startete folglich aus der Boxengasse und musste sich am Ende des Feldes einreihen: "Das ist natürlich ein schwieriger Beginn."

Nach dem Start steckte Ericsson dann hinter Rio Haryanto fest - "was nicht ideal war, weil das Überholen auf dieser Strecke ohnedies sehr schwierig ist", betont auch er. Gestartet auf der weichen Reifenmischung versuchte Sauber bei ihm eine aggressivere Strategievariante, wie Ericsson erklärt. Er wechselte in Runde 17 auf einen zweiten Satz Softs, in Runde 45 auf Supersoft: "Das sah ganz gut aus bis zur Rennmitte, doch einige Runden vor Schluss musste ich wieder zum Reifenstopp."

Sauber-Teamchefin kritisiert Handhabung der 107-Prozent-Regel

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Auf dem Hungaroring setzte Sauber die Tests mit dem neuen Heckflügel fort Zoom Download

Weil die Pneus nicht bis ins Ziel durchgehalten hätten, wechselte Ericsson ein weiteres Mal auf die superweiche Mischung (Runde 42). Mit der Dreistoppstrategie war jede Hoffnung auf eine bessere Platzierung dahin. Da konnte auch der neue Heckflügel, mit dem Sauber an diesem Wochenende unterwegs war, offenbar nicht viel ausrichten. Auch für Nasr, der als Sechzehnter ins Rennen gegangen war, ging es auf dem Hungaroring außer am Start kaum merklich nach vorn.

"Ein hartes Rennen für uns. Der Beginn war gut, ich konnte nach der ersten Runde eine Position nach vorne rücken", resümiert der Brasilianer, der in Runde elf und 39 an die Box kam. "Nach meinem ersten Boxenstopp steckte ich im Verkehr fest, und das beeinträchtigte meine Rundenzeiten. Insgesamt gesehen konnte ich durchaus annehmbare Rundenzeiten erzielen, speziell auf den weichen Reifen. Wir müssen weiter hart daran arbeiten, um Schritt für Schritt konkurrenzfähiger zu werden."


Fotostrecke: GP Ungarn, Highlights 2016

Nach elf Saisonrennen bleibt Sauber das einzige Formel-1-Team ohne einen WM-Punkt. Teamchefin Kaltenborn glaubt indes, dass unter anderen Vorzeichen mehr möglich gewesen wäre: "Ohne Spekulationen anstellen zu wollen, ist es schon fraglich, wenn bei der Startaufstellung, Stichwort 107-Prozent-Regel, nicht nach dem Reglement vorgegangen wird", kritisiert sie die Entscheidung der Rennleitung, die betreffenden Fahrer nicht zurückzuversetzen.

Dennoch blickt die 45-Jährige nach vorn. "Nichtsdestotrotz freuen wir uns, dass nun im Team generell wieder Stabilität einkehrt", sagt sie mit Blick auf die neuen Investoren. Das Schweizer Unternehmen Longbow Finance, das nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren als Finanzinvestor tätig ist, wird von den bisherigen Sauber-Eigentümern - neben Kaltenborn ist das Peter Sauber - 100 Prozent der Anteile der Sauber Holding übernehmen, unter deren Dach das Formel-1-Team operiert.

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