Button poltert gegen Funkverbot: "Dumme Regel"
In Ungarn erhält Jenson Button eine Durchfahrtsstrafe, weil ihm das Team über Funk geholfen hat, ein Bremsproblem zu lösen - "Es fehlt der gesunde Menschenverstand"
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Ungarn schäumte Jenson Button über die eingeschränkten Funkregeln. In der fünften Runde wurde sein McLaren plötzlich langsamer. Wegen zu geringem Hydraulikdruck versagte plötzlich die Bremse. Seine Ingenieure stellten ein Problem mit einem Sensor fest und gaben Button die Anweisung, einen Schalter zu verstellen, damit seine Bremse wieder ordnungsgemäß arbeitet.
Anschließend fuhr Button an die Box, doch das war für die Auslegung der Funkregel zu spät. Als Reaktion auf die Rosberg-Situation in Silverstone präzisierte die FIA die Funkregeln. Wenn technische Hilfestellung über Funk gegeben wird, muss sich das Auto in der Boxengasse befinden. Button erhielt eine Durchfahrtsstrafe und kann das nicht nachvollziehen, da es sich um ein sicherheitsrelevantes Problem handelte.
"Es ist eine dumme Regel", schimpft der Weltmeister von 2009. "Ich kann verstehen, dass Fahrer keine Informationen bekommen sollen, die ihnen helfen, das Auto zu fahren. Es ist falsch, wenn einem in jeder Kurve gesagt wird, wo dein Teamkollege schneller ist. Auch Benzinsparen sollte an uns liegen. Sobald es aber ein Problem mit der Sicherheit gibt, sollte man nicht bestraft werden, wenn man einem Unfall vorbeugt."
"Es ist wirklich ein Scherz. Man sollte dafür gelobt werden, wenn man einem Unfall vorbeugt und nicht bestraft werden. Die Formel 1 sollte ihre Fehler verstehen. Bei den Autos haben sie es getan und ich glaube, die Autos werden im nächsten Jahr aufregend sein. Aber bei dieser Funkregel fehlt der gesunde Menschenverstand", findet Button deutliche Worte in Richtung FIA. "Dieser Sport hat noch einen weiten Weg vor sich, um wieder gut zu werden."
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"Uns wurde gesagt, dass wir an die Box fahren müssen, wenn wir ein Problem haben. Ich schätze, wir hätten früher an die Box fahren müssen. Es gibt bestimmte Dinge, die man dem Fahrer nicht sagen sollte, aber wenn man so einen komplexen Antriebsstrang hat, kann ein Fahrer nicht alles selbst herausfinden. Und wenn dein Bremspedal durchfällt, dann ist das eine Sicherheitsfrage. Man sollte nicht bestraft werden, wenn man ein Sicherheitsproblem löst, denn sonst könnte es in einem Unfall enden."
Button kam erst in der achten Runde an die Box. Bis dahin bekam er über Funk die Anweisung, weiterzufahren. Seine sarkastische Antwort: "Oh fantastisch. Das wird ein Rennen in der Hölle werden!" Nachdem das Problem mit dem Hydraulikdruck gelöst war, gab es auch noch mechanische Schwierigkeiten. "Ich hatte massives Untersteuern", klagt Button und sagt über sein restliches Rennen: "Ich wollte in diesem Moment kein Formel-1-Fahrer sein. Es war überhaupt nicht schön."
Durch die Probleme fuhr der Brite im hinteren Teil des Feldes, während Teamkollege Fernando Alonso als Siebter WM-Punkte sammelte. "Dort steht momentan unser Auto", glaubt Button, der nach dem Start Achter war. Mehrere Probleme später war Button in Runde 60 an der 19. Stelle. Drei Runden später stellte er den McLaren endgültig an der Box ab. "Am Ende gab es ein Ölleck und ich musste aufgeben. Es wurde viel Öl in den Motor gepumpt und es gab viel Rauch. Hoffentlich können wir den Motor retten, weil wir ihn noch für ein Rennen brauchen könnten."