Sebastian Vettel: Ungarn-Sieg ist 16 Meter weiter weg als 2015
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel sieht Red Bull als Gegner auf dem Hungaroring - Ein Raketenstart wie bei seinem Sieg im Vorjahr wird entscheidend sein
(Motorsport-Total.com) - Rückblick auf den 25. Juli 2015: Sebastian Vettel stand vor zwölf Monaten auf dem Hungaroring auf dem dritten Startplatz. Sieben Zehntel fehlten dem Deutschen damals im Qualifying auf die Silberpfeile. Beim Start schoss der Ferrari an Lewis Hamilton und Nico Rosberg vorbei und ging in Führung. Den ersten Platz gab Vettel bis ins Ziel nicht mehr ab und holte sich den Sieg.
In der laufenden Saison wartet Ferrari auch nach zehn Rennen noch auf einen Grand-Prix-Erfolg. Und die Aussichten, es wie im Vorjahr in Ungarn zu schaffen, schwanden im Qualifying. Mit neun Zehntel Rückstand steht Vettel auf dem fünften Startplatz in der dritten Reihe. Damit war die Scuderia in der Hackordnung hinter Mercedes und Red Bull nur die dritte Kraft. Gibt es wie im Vorjahr überhaupt eine Chance auf den Sieg?
"Wir wissen, dass wir überall ein wenig verlieren", blickt der viermalige Weltmeister der Realität ins Auge. "Wir sind an diesem Wochenende nicht so stark wie Mercedes." Doch durch die besonderen Umstände relativiert Vettel das Qualifying-Ergebnis etwas: "Wenn ich im Qualifying am Ende nicht Verkehr gehabt hätte und es nicht die gelbe Flagge geben hätte, dann hätte ich mich noch deutlich steigern können."
"Meine beste Zeit im ersten Versuch in Q3 war eine meiner schlechteren Runden an diesem Wochenende. Wenn alles gut gelaufen wäre, hätte ich vielleicht um eine Sekunde schneller fahren können", rechnet er vor. "Durch die gelbe Flagge konnte ich die Runde dann nicht zu Ende fahren." Somit lautet im Grand Prix der Gegner Red Bull. Um eine Chance zu haben, müsste Vettel im Idealfall gleich am Start an Max Verstappen und Daniel Ricciardo vorbeigehen.
"Es ist nicht unmöglich, aber es sind 16 Meter mehr, um in Führung zu gehen", lacht Vettel beim Gedanken an seinen Raketenstart im Vorjahr. "Der Start wird natürlich sehr wichtig. Dann werden wir sehen, ob die anderen mit den Reifen mehr Mühe bekommen. Es ist ein langes Rennen. Überholen ist hier sicher sehr schwierig. Mit unserer Pace wird es natürlich sehr schwierig, Mercedes herauszufordern."
Neben dem Start werden vor allem die Strategie und der Umgang mit den Reifen entscheidend sein. Es soll ein heißer Sonntag in Ungarn werden. "Die Frage ist, wie viel freie Fahrt wir morgen haben werden. Red Bull ist unser größter Gegner und ich denke, wir können schneller sein als sie. Wenn man aber dahinter startet, ist Überholen sehr schwierig. Hier muss man etwas mehr als zwei bis drei Zehntel schneller sein, um jemanden überholen zu können."