Keine Toleranz: FIA greift gegen Track-Limit-Sünder durch
Die elektronische Überwachung der "Track Limits" funktioniert auf dem Hungaroring - Ab dem Qualifying gibt es für Sünder keine Toleranz, die Zeit wird gestrichen
(Motorsport-Total.com) - Die Rennleitung hat den Fahrern mitgeteilt, dass sie die Streckenlimits im Qualifying für den Grand Prix von Ungarn genau im Auge behalten und es keine Toleranzen geben wird. Wenn ein Fahrer auf den neuen, flacheren Randsteinen mit allen vier Rädern über die Streckenbegrenzung hinausfährt, dann wird seine Rundenzeit gestrichen. Das passierte bereits in Silverstone Lewis Hamilton, dem seine erste Zeit in Q3 gestrichen wurde.
Im Gegensatz zu Silverstone wurde auf dem Hungaroring ein neues System installiert. In den Kurven 4 und 11 sind Schleifen hinter den Randsteinen in den Boden eingelassen. Damit kann elektronisch überwacht werden, wenn ein Fahrer zu weit über die Randsteine hinausfährt. Im Freien Training am Freitag wurde dieses System überprüft. In Kurve 4 funktionierte es reibungslos, in Kurve 11 muss noch nachgebessert werden. Renndirektor Charlie Whiting bestätigte, dass das System am Samstag einwandfrei funktionieren und auch verwendet wird.
Da es nun ein elektronisches System gibt, liegen Strafen bei Überschreitung der "Track Limits" nun nicht mehr im Ermessen der Rennkommissare, die sich bisher auf Videoaufnahmen stützen mussten. "Jetzt ist es eine Maschine und es ist für alle gleich", sagt Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz. "In Kurve 4 funktionierte es besser als in Kurve 11, weil dort das System nicht richtig platziert ist. Ich glaube, für morgen wird es dort so gut funktionieren wie in Kurve 4."
Einer der Fahrer, der auf die "Track Limits" hingewiesen wurde, war Romain Grosjean. "Offenbar war ich zu weit draußen", sagt der Haas-Pilot, kritisiert aber auch die flachen Randsteine: "Es ist mit den neuen Kerbs nicht so einfach zu wissen, wo du dich befindest. Ich glaube, ich bin zweimal zu weit hinausgekommen. Also muss ich im Qualifying vorsichtig sein", betont der Franzose, dass dann keine Fehler passieren dürfen. Im Rennen wird es zunächst zu einer Verwarnung kommen, bevor eine Strafe bei viermaligem Vergehen ausgesprochen wird.
An den abgeflachten Randsteinen mehrten sich die Kritiker, denn bei den alten Randsteinen waren "Track Limits" kein Thema. "Im Vorjahr gab es hier keine Probleme", verweist Daniil Kwjat auf diesen Umstand. Für einen Fahrer gibt es trotzdem noch einen Kick im Cockpit: "Wenn man eine sehr gute Runde gefahren ist, spürt man das. Zwischen einer guten Runde am Limit und einer nicht am Limit, ist es nur ein kleiner Unterschied. Es ist immer noch cool, aber das Adrenalin würde mehr strömen, wenn es physische Limits gibt, anstatt elektronische", lässt Kwjat Kritik an den Umbauten durchklingen.