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McLaren: Nach Silverstone-Test Befreiungsschlag in Ungarn?
Auf dem Hungaroring hat McLaren stets punkten können - Besondere Erinnerungen an den Großen Preis von Ungarn bei Fernando Alonso und Jenson Button
(Motorsport-Total.com) - Trotz Motor-Update nur Rang zwölf und 13: So hatte sich McLaren den Heimgrandprix in Silverstone sicher nicht vorgestellt. Beflügelt von Jenson Buttons sechstem Platz in Spielberg wollte man auch beim Großen Preis von Großbritannien in die Punkte, doch daraus wurde nichts. "Silverstone war definitiv eine Herausforderung für uns, das wussten wir von Anfang an. Aber wir können dennoch viel Positives aus dem Wochenende ziehen", resümiert Fernando Alonso den durchwachsenen Grand Prix.
© xpbimages.com
Fernando Alonso hofft auf positive Effekte im Zuge des Silverstone-Tests Zoom Download
Umso erfreulicher verliefen die Tests von McLaren im Anschluss an das Silverstone-Rennen. Denn dort konnte Alonso am ersten von zwei Testtagen sogar die Bestzeit für sich verbuchen und war er rund eine halbe Sekunde schneller unterwegs als noch am Wochenende im normalen Rennbetrieb. "Wir haben jede Menge Kilometer zurückgelegt und viel dazugelernt, das uns bei der weiteren Entwicklung und auch in Ungarn weiterhelfen wird", sagt er mit Blick auf den Großen Preis von Ungarn.
"Der Test war sehr ermutigend", bestätigt McLaren-Teamchef Eric Boullier die positive Bilanz. "Wir konnten wertvolle Daten zusammentragen, die unsere Ingenieure aus Großbritannien und Japan für ihre Arbeit am MP4-31 nutzen können. Nicht alle werden sich sofort beim nächsten Rennen in Ungarn verwerten lassen", dämpft der Renndirektor die Erwartungen. Doch auch er hofft, "dass wir die Stärken unseres Pakets auf dieser einzigartigen Strecke ausspielen können".
McLaren in Budapest: "Die Strecke passt zu uns"
Beide McLaren-Fahrer verbinden mit dem Formel-1-Kurs ganz besondere Erinnerungen, wie Button erklärt: "Fernando und ich haben hier unseren ersten Grand Prix gewonnen. Dieser Sieg ist schon zehn Jahre her, es fühlt sich aber nicht so lange an." Auch wenn es mit einem Sieg diesmal wohl nichts werden wird, hofft der Brite abermals auf ein Punkteergebnis in Ungarn. 2015 hatte McLaren hier mit Rang fünf für Alonso und Rang neun für Button das beste Teamergebnis der Saison erzielt.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Ungarn
Erstmals wird ein Grand Prix von Ungarn bereits 1936 ausgetragen. Am 21. Juni verfolgen rund 100.000 Zuschauer das Rennen auf einer engen, verwinkelten Strecke im Nepliget-Park in Budapest. Alle Mercedes-Fahrzeuge fallen aus und Alfa-Romeo-Pilot Nuvolari gewinnt souverän vor den Fahrern der Auto Union. Der Lauf zählte damals allerdings noch nicht zur ausgetragenen Europameisterschaft. Erst 50 Jahre später wurde es ein offizieller Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft. Fotostrecke
"In den vergangenen Jahren hat es Ungarn immer ziemlich gut mit uns gemeint", weiß Button und erklärt: "Es passt besser zu unserem Auto als einige andere Strecken, aber natürlich gibt es keine Garantien. Wir werden also am Freitag hart daran arbeiten, um uns mit dem bestmöglichen Set-up auf diese skurrile Strecke einzustellen." Auf dem Hungaroring gehe es weniger auf Leistung als vielmehr auf Traktion, Kurvengeschwindigkeit und Agilität, beschreibt der 36-Jährige den Kurs.
Folglich liege der Fokus vor allem auf der Aerodynamik. "Wir werden mit recht viel Abtrieb fahren und versuchen, das Beste aus unserer guten Traktion zu machen", so Button. Er hat die Hoffnung, dass die Leistungskurve in Ungarn wieder nach oben zeigt und McLaren sogar an Boden gutmachen kann: "Auch wenn wir in Silverstone mit unserer Pace zu kämpfen hatten, ist der Hungaroring ein ganz anderes Paar Schuhe. Ich bin gespannt, wie unsere Performance dort aussehen wird."
Honda-Motorenchef: Q3 und WM-Punkte bleiben Ziel
Auch Alonso freut sich auf die "tolle kleine Strecke" mit ihrer "einzigartigen Charakteristik". Auf dem einem Stadtkurs ähnelnden Gelände komme es vor allem auf Präzision und Konzentration an, betont der Spanier: "Da du eine gute Balance und Abtrieb brauchst, ist der beste Weg für eine gute Rundenzeit, in den Kurven zu attackieren, ein bisschen wie beim Kartfahren. Daher macht es wirklich Spaß, hier zu fahren." Auch wenn es keine Powerstrecke sei, fühle es sich ganz und nicht langsam an.
Nicht umsonst unterstreicht Hondas Motorenchef Yusuke Hasegawa, dass Budapest ein genaues Energiemanagement verlange, und zwar nicht am Auto. Die 70 Runden seien auch für die Fahrer strapaziös. "Es ist außerdem eine Strecke, auf der Überholen extrem schwierig ist. Umso wichtiger wird es für uns sein, ein gutes Qualifying zu absolvieren", so der Japaner weiter. Ziel bleibe es, Q3 zu erreichen und sich damit in eine vielversprechende Position für Punkte im Rennen zu bringen.
Teamchef Boullier glaubt fest daran, dass das gelingen kann. "In den vergangenen Rennen hatten wir einiges Pech, haben ein paar kleinere Fehler gemacht und unter Zuverlässigkeitsproblemen gelitten", blickt er zurück. "Aber wenn wir ein Wochenende ohne größere Schwierigkeiten hinbekommen, bin ich zuversichtlich, dass wir unser Potenzial auf beiden Seiten der Garage auch umsetzen können. Wir wissen, wozu wir auf die Strecke in der Lage sind." Die Statistik spricht für sich.