• 10. Juli 2016 · 19:37 Uhr

Blackout an der Boxenmauer: Haas erlebt Silverstone-Desaster

Neueinsteigerteam Haas hatte beim Großbritannien-Grand-Prix neben Romain Grosjeans Ausfall und Estebans Gutierrez' Platz 16 noch weitaus mehr Probleme

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Haas in der vergangenen Woche in Spielberg endlich wieder punkten konnte, erlebte das Neueinsteigerteam in Silverstone ein Rennen zum vergessen. Beim Grand Prix von Großbritannien reichte es für Esteban Gutierrez nur für den vorletzten Platz. Bei Romain Grosjean versagte der Vortrieb und an der Boxenmauer die Technik. Das zehnte Rennen der Saison geht somit als das schwärzeste in der noch jungen Geschichte des Teams ein.

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Haas konnte seine Fahrer zwischenzeitlich nicht mehr orten Zoom Download

"Das war sicherlich die härteste Herausforderung, seit wir unser Abenteuer begonnen haben", beschreibt es Teamchef Günther Steiner. "Wir hatten einige Probleme. Beim doppelten Boxenstopp gab es Probleme mit dem Reifenwechsel an Estebans Auto. Dann ist unser gesamtes System zusammengebrochen. Wir hatten kein GPS mehr, also wussten wir nicht mehr, wann wir sie reinholen sollten. Und schließlich gab es noch einen Schaden bei Romain."

Der Systemausfall an der Boxenmauer war nicht ohne. Steiner berichtet, das Team sei sechs bis zehn Runden ohne Strom gewesen. Was zunächst auf die Nässe zurückgeführt wurde, stellte sich als Kabelbruch in der Elektronik heraus. Die Ingenieure verfielen laut Steiner schon in Panik, bis sie schließlich ihre Daten wieder erlangten. Das hatte Auswirkungen auf Gutierrez' zweiten Reifenwechsel, war aber bei Grosjeans Ausscheiden längst kein Thema mehr. Die Fahrer wurden ohnehin im Unklaren darüber gelassen, welche Dramen sich an der Boxenmauer abspielten. Sie wussten nur von dem fehlenden GPS-Signal.

Handelt es sich bei den Amerikanern um einen Anfängerfehler? "Es ist nie gut, wenn so etwas passiert, aber man kann aus seinen Fehlern lernen", erklärt Steiner. "Vieles kann natürlich auch durch Erfahrung vermieden werden, aber einiges muss erst passieren, um es beim nächsten Mal besser zu machen."


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Der Sonntagnachmittag hielt auch ohne die Schwierigkeiten einige Überraschungen bereit. Ein Regenschauer kurz vor 14 Uhr zwang die Rennleitung dazu, das Feld hinter dem Safety-Car starten zu lassen. Alle 22 Autos mussten auf Regenreifen losfahren. Der frühe Wechsel auf Intermediates-Reifen brachte dem Haas-Duo, dass in Runde fünf gleichzeitig an die Box kam, keinen Vorteil.

"Es war ein schwieriges Rennen für uns", so Gutierrez, der von Startplatz 14 ins Rennen gegangen war und später unter trockenen Bedingungen nicht über Rang 16 hinauskam. "Ich habe am Anfang viel Zeit bei meinem Boxenstopp verloren und der Aufruf zum zweiten Stopp kam sehr spät. Unsere Pace hat nicht ausgereicht, um weiter nach vorne zu kommen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das Team sein Bestes geben wird, um uns optimal auf das nächste Rennen vorzubereiten."

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Teamkollege Grosjean, der als 13. gestartet war, erlebte seinen zweiten Ausfall in dieser Saison. In Runde 17 rollte er ohne Vortrieb aus. "Das Wochenende hat leider kein positives Ende für uns gehabt", bilanziert er enttäuscht. "Auf den Intermediates-Reifen waren wir sehr langsam - wir müssen noch verstehen, warum, um das möglichst zu beheben."

Doch das Team hat auch Glück: Auch die Hauptrivalen von Renault und McLaren blieben in Silverstone punktelos. Für die Gesamtwertung bedeutet das noch immer den achten Platz mit nur vier Zählern Abstand zu McLaren und einem komfortablen 22-Punkte-Abstand zu Renault.

"Das Positive ist: Das Auto fühlte sich sehr gut in den schnellen Kurven an und das Qualifying war eng", betont Grosjean außerdem. "Wir haben es fast in Q3 geschafft. Wir konnten an diesem Wochenende wieder viel lernen und ich freue mich jetzt sehr auf Ungarn. Unsere größte Herausforderung ist es, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Aber wenn sie das tun, fühlt sich das Auto sehr gut an."

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