Nach Trainingsverlust: Rosberg hat bei Hamilton gespickt

Nico Rosberg leidet nach seinem Trainingsausfall am Freitag vor allem unter mangelnder Rennvorbereitung - Mercedes' Abguck-Politik funktionierte schon einmal

von Rebecca Friese · 09.07.2016 20:30

(Motorsport-Total.com) - "Das hilft natürlich nicht und hat sicherlich einen negativ Effekt", gesteht sogar Mercedes-Boss Toto Wolff ein, dass Nico Rosberg schon im Qualifying darunter gelitten haben könnte, dass er am Freitag das gesamte zweite Training verpasst hat. Der WM-Führende musste wegen eines Wasserlecks aussetzen, während sein Teamkollege und Titelrivale eine Bestzeit nach der anderen fuhr. Im Resultat startet Lewis Hamilton beim Grand Prix von Großbritannien nun von der Pole-Position und Rosberg nur dahinter. Dabei weiß er aber genau, was Hamilton da tut.

Nico Rosberg erklärt das Rennen in Silverstone noch lange nicht für verloren

Beim Weltmeisterteam Mercedes liegen seit jeher alle Daten auf dem Tisch. Heimlichtuereien bei der Abstimmung und Herangehensweise gibt es nicht. Rosberg mag ein Training verpasst haben, die Zahlen und Erkenntnisse dessen, zu was der W07 in Silverstone fähig ist, kennt er aber genau. Und auch wenn es ihm vor allem an Longrun-Erfahrung mangelt - er kann es einfach wie Hamilton machen.

Diese Abguck-Politik ist bei den Silberpfeilen nicht neu. Auswirkungen davon konnte man zum Beispiel in Spanien sehen, wo Hamilton das ganze Wochenende über Probleme damit hatte, an die Performance von Rosberg heranzukommen. Als er auf dessen Setup umstellte, funktionierte es plötzlich mit der Pole-Position in Barcelona. In Baku ging er den anderen Weg, entfernte sich von der gemeinsam erarbeiteten Abstimmung und crashte im Qualifying.

"Sie können sich schon während des Trainings den Vergleich anschauen, sie sehen genau die Daten des anderen", erklärt Wolff gegenüber 'Sky', nachdem seine Schützlinge in Silverstone wieder die erste Startreihe erobern konnten. "Heute Abend werden sie sicher heftig diskutieren. Vor allem wird Nico heftig mit seinen Ingenieuren diskutieren, wo es gemangelt hat. Für morgen ist alles transparent."

Nur gemeinsam sind sie also so stark und können in Folge dessen auf Augenhöhe gegeneinander kämpfen. Rosberg erklärt: "Am Freitag lief unser Auto richtig gut. Lewis hat viel gelernt am Freitag, und da habe ich einiges übernommen. Daher bin ich sehr guter Dinge. Ich werde versuchen, ihm den Sieg noch wegzunehmen."