Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
"Angepisst": Verstappen ruiniert Ricciardos weiße Quali-Weste
Daniel Ricciardo muss sich 2016 erstmals einem Teamkollegen im Qualifying geschlagen geben - Christian Horner ist von Max Verstappens Q3-Runde begeistert
(Motorsport-Total.com) - Red Bull kann mit dem Qualifying-Ergebnis in Silverstone durchaus zufrieden sein. Max Verstappen und Daniel Ricciardo mussten am Samstag lediglich den beiden überlegenen Mercedes-Piloten den Vortritt lassen und qualifizierten sich auf den Positionen drei und vier - und damit logischerweise auch vor beiden Ferraris. Diese Positionen möchten die Bullen natürlich auch im Rennen am Sonntag halten. Teamchef Christian Horner hofft, dass man Ferrari in der WM "ein paar Punkte abnehmen" kann.
© xpbimages.com
Daniel Ricciardo erwischte beim Qualifying in Silverstone keine perfekte Runde Zoom Download
Denn aktuell liegt die zweitplatzierte Scuderia noch 24 Zähler vor Red Bull. Das könnte sich allerdings schon in Silverstone ändern. "Dass unsere Pace gut genug ist, um beide Autos in die zweite Startreihe zu bringen, ist mehr als wir vor dem Wochenende erwartet hatten", verrät Horner, der von einem "fantastischen Qualifying" spricht. Vor allem die Runde von Max Verstappen hat es dem Teamchef angetan.
Gegenüber 'Sky Sports F1' bezeichnet er die Q3-Runde als "stonker". Das Wort wird im Englischen einerseits verwendet, um eine Leistung beschreiben, die besonders stark ist - die zweite Bedeutung ist allerdings nicht ganz so jugendfrei. Auch Ricciardo greift nach der Qualifikation in die vulgäre Kiste und erklärt mit einem Lachen, dass er "angepisst" sei.
Ricciardo setzt auf die Strategie
Hintergrund: Der Australier zog 2016 das erste Mal in einem Qualifying gegen einen Teamkollegen den Kürzeren. Ex-Teamkollege Daniil Kwjat hatte er zu Beginn des Jahres mit 4:0 fest im Griff gehabt, im Qualifyingduell gegen Verstappen stand es bis zu diesem Wochenende sogar 5:0. "Ich wollte eine perfekte Saison in Sachen Qualifying, also bin ich etwas angepisst", so Ricciardo mit einem Lachen.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Silverstone
Nur in zwei Ländern gab es seit der Einführung der Formel 1 im Jahre 1950 in jeder Saison einen Grand Prix: in Italien und in Großbritannien. Passend, dass der zweite im "Home of British Motor Racing" einen Stammplatz gefunden hat. Die Rede ist vom Ex-Flugplatzkurs in Silverstone, der heute zu den letzten Mutstrecken im Kalender zählt. Fotostrecke
Die Zeit auf den Niederländer habe er "hauptsächlich in der letzten Schikane" verloren. "Ich würde sagen, dass er generell etwas schneller war als ich", gesteht Ricciardo und erklärt: "In den High-Speed-Kurven sehen wir ziemlich gut aus. Die machen hier Spaß, aber die langsamen Kurven nerven." Insgesamt sieht er das Duell mit Verstappen aber trotz seiner Niederlage am Samstag recht ausgeglichen.
"Es wird schwierig werden, mit einem Stopp durchzukommen. Aber wenn wir es schaffen, dann wird das unsere Chancen auf das Podium deutlich erhöhen", vermutet er und ergänzt: "Hoffentlich können wir am Anfang an den Mercedes dranbleiben. Dann werden wir sehen, was passiert." Allerdings geht er nicht davon aus, die Silberpfeile wirklich herausfordern zu können. Stattdessen werde es vermutlich "sehr eng" gegen Ferrari werden.
Verstappen wird immer stärker
Auf die Frage, ob er von der Mercedes-Pace überrascht sei, antwortet er mit einem Lächeln: "Ich glaube, dass wir davon nicht mehr überrascht sein sollten - aber leider sind wir es. Sie sind sehr schnell, es ist frustrierend." Verstappen fehlten 1,026 Sekunden auf die Pole-Zeit von Lewis Hamilton, Ricciardo war in Q3 sogar 1,331 Sekunden langsamer als der amtierende Weltmeister.
Verstappen ist derweil trotzdem zufrieden und erklärt: "In den letzten Qualifikationen hatte ich ein bisschen Pech. Die Pace im Rennen war immer sehr vielversprechend. Da lief alles gut. Ich hatte heute ein gutes Qualifying. Das Auto lief so, wie es sollte. Wir waren im Vergleich zu den Mitbewerbern hinter uns ziemlich stark. Das war das bestmögliche Ergebnis für uns."
Als Ziel für das Rennen gibt Verstappen das Podium aus. Bereits zuletzt in Spielberg stand er als Zweiter auf dem Treppchen, während Ricciardo nur auf Rang fünf landete. Sky-Experte Marc Surer weiß: "Er macht noch mehr Fehler als Ricciardo, aber vom Speed her hat Ricciardo jetzt ein Problem." Allerdings sollte man den kleinen Erfolg im Qualifying auch noch nicht als Wachablösung überinterpretieren.