• 07. Juli 2016 · 18:11 Uhr

Warum Perez' Bremsscheibe ohne Anzeichen explodierte

Force-India-Pilot Sergio Perez erklärt, warum das Funkverbot nicht der Grund für den Unfall in Spielberg war und sein Team bis Monza die Sicherheit verbessern muss

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Österreich endete für Sergio Perez mit einem großen Knall: Der Mexikaner donnerte mit seinem Force India in der letzten Runde ohne Bremswirkung in die Reifenstapel - die rechte vordere Bremsscheibe war bei voller Fahrt explodiert. War der Drittplatzierte von Baku ein Opfer des Funkverbots? Die Teams dürfen die Piloten seit dieser Saison nicht einmal mehr darüber informieren, wenn die Bremsen am Limit sind.

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Sergio Perez fordert, dass sein Team die Messmethoden bei den Bremsen adaptiert Zoom Download

Perez verneint: "Das Problem war nicht das Funkverbot, sondern, dass der Defekt auf der Außenseite der Bremsscheibe auftrat. Wir haben bei diesem Teil keine Messungen und somit keine Daten." Daher wusste auch das Team nicht Bescheid, dass die Bremsscheibe jeden Moment hochgehen kann.

Warum es keine Daten gab? "Es handelt sich um das Teil, das normalerweise am wenigsten belastet wird", erklärt Perez. "Aber aus irgendeinem Grund, den wir noch nicht kennen, gingen die Temperaturen bei diesem Rennen nach oben." Der Force-India-Pilot wusste durch die Temperaturanzeige am Lenkrad zwar, dass seine Bremsen am Limit waren, wie dick die Bremsscheiben noch sind, kann er auf dem Display nicht abrufen. Die Explosion kam völlig unerwartet.

Urplötzlich keine Bremswirkung mehr

"In Kurve 2 war noch alles in Ordnung", schildert er den sich anbahnenden Crash. "Es gab überhaupt keine Anzeichen. Als ich dann in Kurve 3 auf das Bremspedal stieg, fiel es einfach durch, ich hatte überhaupt keine Bremswirkung mehr."


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Perez war nicht der einzige, der in Spielberg mit seinen Bremsen kämpfte: Williams-Pilot Felipe Massa wurde vom Team aus dem Verkehr gezogen, weil die Temperaturen in den Himmel schossen, Nico Rosberg verlor in der Endphase sogar das Brake-by-Wire-System. Und auch bei Teamkollege Nico Hülkenberg gab es Probleme.

Bis Monza Schonfrist

"Es handelte sich um einen Kurs, der sehr hart zu den Bremsen ist", erklärt Perez. "Außerdem haben wir viel im Verkehr gesteckt." Was er nicht sagt: Durch das schlechte Wetter pokerten einige mit den Bremsen und bekamen die Rechnung am Sonntag präsentiert.

In Silverstone muss sich Force India nun keine Sorgen machen, dass sich das Unglück wiederholt: Der britische Kurs zählt zu den harmlosesten für die Bremsen in Grand-Prix-Kalender. Doch die indische Truppe mit Sitz in Silverstone muss sich etwas einfallen lassen. "Monza wird der nächste Härtestest", weiß Perez. "Bis dahin müssen wir sicherstellen, dass wir auch von der Außenseite Daten haben. Wir werden also aus Spielberg unsere Lehren ziehen und müssen unsere Messungen ändern."

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