Williams beim Heimspiel: Podestplätze sind das Ziel
Mit weiteren Updates und großen Hoffnungen geht Williams in den Grand Prix von Großbritannien 2016 in Silverstone: Zweiter Podestplatz des Jahres soll folgen
(Motorsport-Total.com) - Williams hat seine guten Chancen bei den zurückliegenden Grands Prix in Baku und Spielberg nicht entsprechend nutzen können. Nach dem Podestplatz von Kanada folgten in Aserbaidschan neun Zähler, in Österreich gab es nur zwei Punkte für die Briten - und das auf Strecken, die dem Williams-Mercedes eigentlich hätten liegen müssen. Nun folgt die nächste Chance, die es zu nutzen gilt. Das Heimspiel in Silverstone steht auf dem Plan.
"Wir müssen unsere Chance auf diesen Strecken nutzen", appelliert Claire Williams an ihre gesamte Mannschaft. "Wir müssen Red Bull herausfordern. Wir wollen uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, dass Force India von hinten kommt und wir um Platz vier kämpfen, sondern wir wollen daran glauben, dass wir es mit Red Bull um Platz drei aufnehmen können. Und dafür müssen wir tun, was eben notwendig ist."
"Ein Podestplatz ist zu wenig. Aber wir geben weiter Gas und arbeiten uns heran", sagt Chefingenieur Rob Smedley. Die Technikabteilung aus Grove hat für den Grand Prix von Großbritannien 2016 endlich für beide Autos den neuen Frontflügel parat. In Spielberg hatte nur Felipe Massa mit dem neuen Bauteil fahren können. "Wir konnten damit erst einmal genauer analysieren, welche Auswirkungen er hat - die Lasten, die in Kurven und auch den Geraden wirken. Felipe war zufrieden. Daher bleibt es bei dem Flügel", so Smedley.
Beide Fahrer mit den neuen Frontflügeln
"Der Flügel war okay. Er hat das gebracht, was wir erwartet haben", bilanziert Massa. Der Brasilianer, dessen Vertrag zum Ende des Jahres ausläuft ergänzt: "In Silverstone kann alles passieren, weil unter anderem das Wetter immer sehr schnell umschwenkt. Weil es das Heimrennen von Williams ist, wird es umso wichtiger sein, dass wir ein gutes Resultat realisieren." Teamkollege Valtteri Bottas meint: "Das ist erneut eine jener Strecken, die unserem Auto gut liegen sollten."
"Auch wenn wir zuletzt in Österreich nicht das geleistet haben, was wir uns vorgenommen haben, so sehe ich keinen Grund, der gegen ein gutes Ergebnis bei unserem Heimspiel spricht", meint Technikchef Pat Symonds. "Die Probleme, die ursächlich für Felipes Start aus der Boxengasse waren, haben wir im Griff. Wir erwarten, dass beide Autos mit den neuen Frontflügeln fahren werden. Wir haben in Silverstone in den Vorjahren immer gut ausgesehen. Das stimmt uns zuversichtlich."
Williams will den Topteams mit Effizienz und konsequenter Arbeit auf die Pelle rücken. "In Baku war Force India verdammt nahe an Mercedes dran. Das zeigt: Finanzen sind nicht alles", erklärt Rob Smedley. "Wir werden uns also keineswegs hinter der Tatsache verstecken können, dass wir weniger finanzielle Möglichkeiten haben als die Topteams. Das darf einfach nicht als Argument für Mittelmäßigkeit durchgehen."
"Man braucht keine 300 Millionen Pfund, um Titel zu holen", stellt die stellvertretende Teamchefin Claire Williams klar. "Das haben wir in der Vergangenheit bewiesen. Wir haben 16 Titel eingefahren ohne das gigantische Budget eines Herstellers. Es geht nicht nur um Geld, sondern um Strukturen und Talent - und wie man dieses einsetzt." Williams wird "bis mindestens Singapur" regelmäßige Updates bringen. Bis dorthin - so hofft man - haben viele andere Teams den Fokus bereits auf die 2017er-Entwicklung gelegt.