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Räikkönens Podium: "Geschenk" mit bitterem Beigeschmack
Kimi Räikkönen landete in Spielberg auf dem Podium, dennoch ärgerte sich der Finne über die gelben Flaggen: "Bin nicht hier, um Dritter oder Vierter zu werden"
(Motorsport-Total.com) - Wirklich zufrieden war Kimi Räikkönen nach seinem dritten Platz beim Grand Prix von Österreich am Sonntag nicht. Der Finne startete vom sechsten Rang und fuhr schnell bis auf den dritten Podiumsplatz vor. An Max Verstappens Red Bull biss sich der Ferrari-Pilot aber bis zur Zielflagge die Zähne aus.
Im Gegensatz zum Baku-Rennen verbesserte sich der Ex-Weltmeister um einen Platz. "Auf dem Podium zu sein ist besser als auf dem vierten Platz. Das war natürlich ein großes Geschenk für uns, worüber wir uns nicht beschweren wollen. Am Anfang waren wir recht schnell. Ich habe ein bisschen Reifen gespart und musste an das Limit gehen."
Gegen Daniel Ricciardo zeigte Räikkönen ein gutes Überholmanöver, bei dessen Red-Bull-Kollegen Verstappen war aber das Ende der Fahnenstange erreicht, wie Räikkönen eingesteht: "Das Auto fühlte sich im Rennen gut an, aber es war schwierig zu überholen. Selbst, als wir nah drangekommen sind, war es schwierig vorbeizuziehen. Ich bin nicht hier, um Dritter oder Vierter zu werden."
"Ohne gelben Flaggen, wäre ich an Max vorbeigezogen"
Durch den langen ersten Stint auf der Supersoft-Gummimischung verlor der Finne den entscheidenden Grip. "Es gab das Safety-Car und solche Komplikation, aber die größte Herausforderung war Red Bull. Ich bin immer wieder nah rangekommen, hatte aber nicht genug Traktion, um vorbeizuziehen. Ohne die gelben Flaggen (wegen des Sergio-Perez-Unfalls; Anm. d. Red.), wäre ich wahrscheinlich auch an Max Verstappen vorbeigezogen. Aber so läuft es manchmal. Er wurde Zweiter, ich Dritter. Das ist enttäuschend, aber besser als nichts."
Fotostrecke: GP Österreich, Highlights 2016
Lewis Hamilton gewinnt 2016 endlich den Grand Prix von Österreich, wird auf dem Podium aber gnadenlos ausgebuht. Im Gegensatz zu 2001 (Schumacher vor Barrichello) ist diesmal keine Stallorder daran schuld. Vielmehr nehmen ihm die Fans die Kollision mit Teamkollege Nico Rosberg in der letzten Runde übel. Fotostrecke
Die Scuderia plante in Spielberg zunächst mit einer Einstoppstrategie, die durch den höheren Reifenverschleiß und die unerwarteten gelben Flaggen schnell über Bord geworfen wurde. "Pläne können sich ändern", gesteht Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene.
"Wir dachten, dass die Red Bull nochmal in die Box gehen. Nach unseren Berechnungen glaubten wir, dass Kimi den Max Verstappen zwei Runden vor Schluss noch überholen kann." Das Funkverbot machte den Italienern einen Strich durch die Rechnung: "Wir verfolgten daraufhin eine andere Strategie, durften aber nicht mit den Fahrern darüber sprechen", ärgert sich der Italiener.
Auch blaue Flaggen bereiteten Probleme
In der 63. Runde machten die Flaggen erneut Probleme: Räikkönen schimpft im Boxenfunk lautstark über angeblich nicht geschwenkte blaue Flaggen beim Überrunden, die der Ferrari-Star im Eifer des Gefechts aber schlicht am Streckenrand übersehen hatte. "Wir konnten immerhin auf Rosberg drei Punkte aufholen", blickt der 36-Jährige positiv nach vorne und schielt offenbar noch auf den WM-Titel.