• 02. Juli 2016 · 21:34 Uhr

Verzockt! Red Bull verpasst Versöhnung mit Heimstrecke

Daniel Ricciardo und Max Verstappen gehen bei wechselhaften Bedingungen im Qualifying zum Österreich-Grand-Prix zu spät auf die Trockenreifen

(Motorsport-Total.com) - Die Red-Bull-Mannschaft hatte darauf gehofft, dass Regen das Heimspiel in Österreich sportlich retten würde. Nass wurde es im Qualifying am Samstag auch, die erwünschte Wirkung blieb aber aus: Daniel Ricciardo (7.) und Max Verstappen (9.) verpassten den Sprung auf die vorderen Plätze. Auch die Strafen der anderen spülen sie nicht viel weiter nach vorne (Startplatz fünf und acht). Die Strategen ließen im dritten Abschnitt zu spät auf Trockenreifen wechseln. "Wir haben sie zu spät rausgeschickt, weil wir glaubten, man könne es in einer Runde machen", sagt Helmut Marko.

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Red Bull hielt auf abtrocknender Strecke zu lange an den Regenreifen fest Zoom Download

Es wäre die Gelegenheit gewesen, den heimischen Fans eine Freude zu bereiten. Den Power-Nachteil hätten man dank der wechselhaften Bedingungen perfekt ausgleichen könne, wäre man nur die richtige Strategie gefahren. Denn selbst als der Regen noch gar nicht eingesetzt hatte, wirkten die Lokalhelden auf dem Red-Bull-Ring schon konkurrenzfähiger.

Q1 schloss Verstappen als Vierter ab, Ricciardo ergatterte sich in Q2 Rang vier. Das wäre unter normalen Umständen auch im Top-10-Shootout drin gewesen, glaubt Verstappen. "Wenn es selbst ein McLaren auf Platz fünf schafft, sollten wir eigentlich davor stehen", schielt der Teenager auf die Leistung von Jenson Button.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Österreich


Der Himmel über der Steiermark zog sich bereits zum Ende von Q2 zu. In Q3 waren dann zunächst die Intermediates-Reifen die logische Wahl. Doch der Schauer hielt nicht lang an und die Strecke neigt mit dem neuem Asphalt dazu, sehr schnell abzutrocknen. Und schon begann der Poker um den richtigen Zeitpunkt zum Wechsel auf die Slicks. Red Bull setzte zu viel aufs Spiel.

"Die Entscheidungen werden am Kommandostand getroffen", hadert Ricciardo. "Ich kann nur nachfragen, was ich machen soll oder ob das Setup nicht vielleicht verändert werden sollte. Da gibt es vielleicht noch Gesprächsbedarf. Du musst dich unter diesen Bedingungen schnell anpassen. Es ist schade, dass wir nicht mehr rausholen konnten."

Das Problem: Während alle anderen mindestens zwei Runden auf Slicks gelangen, mussten Ricciardo und Verstappen auf eine einzige Runde setzten. Verstappen merkt an, dass man nach dem verspäteten Reifenwechsel wenigstens etwas länger hätte warten könne, um nicht als einer der ersten über die Linie zu fahren. "Ich glaube ich war Zweiter, als ich über die Linie fuhr", so der Niederländer. "Aber dann wurde natürlich jeder schneller."


Spielberg: Ricciardo erklärt den Red-Bull-Ring

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Weil Nico Rosberg und Sebastian Vettel ihre Getriebe wechseln mussten und deswegen fünf Startplätze verloren haben, ist nun zumindest Ricciardo noch dichter an die Spitzenpositionen gerückt. Und das Red-Bull-Duo hat noch einen Joker im Ärmel: Ihre schnellste Runde in Q2 schafften beide auf dem Supersoft-Reifen. Mercedes startet zum Beispiel auf Ultrasoft. Und die Silberpfeile hatten am Samstagmorgen arge Probleme mit der weicheren Mischung.

"Ich glaube, das hilft uns", so Ricciardo. "Der Supersoft ist nicht der schlechteste Reifen, um das Rennen zu beginnen. Der hat eine bessere Haltbarkeit und funktioniert für uns im Rennen hoffentlich."

Ein Reifendesaster wie in Baku soll es im Red-Bull-Lager nicht mehr geben. Der mysteriöse schnelle Abbau der Pneus sei verstanden und behoben, heißt es von allen Beteiligten. Und auch die Heimschwäche scheint der Vergangenheit anzuhören.

"Wir waren gestern schon von der ersten Runde an unter 1:10 Minuten", berichtet Ricciardo. "Die Strecke ist natürlich auch schneller geworden. Aber von der Konkurrenzfähigkeit her sahen wir viel besser aus als in den vorherigen Jahren. Es ist mit Sicherheit einer unserer schwächeren Strecken. Aber ich fühle mich recht wohl im Auto. Wir wussten, dass wir hier nicht um die erste Startreihe kämpfen werden. Aber mit dem Abstand sind wir zufrieden."

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