Williams fordert Force India: "Auf normalen Kursen schneller"
Massa und Bottas wollen auf geliebten Terrain in Spielberg wieder an Red Bull und Force India vorbeiziehen - Ultrasoft-Reifen trotz Baku-Rästel als Chance
(Motorsport-Total.com) - Die Williams-Mannschaft hofft, sich beim Österreich-Grand-Prix am kommenden Wochenende in alter Stärke zu präsentieren - das heißt, als dritte Kraft im Formel-1-Starterfeld. Die Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas glauben, die Charakteristik des Red-Bull-Rings in Kombination mit der Mercedes-Power spiele ihnen in die Hände, wenn es darum geht, sich gegen Red Bull und Force India zu behaupten. "Unser Auto ist gut auf der Bremse und in schnellen Kurven", betont der Finne.
Dass Pirelli seine weichsten Mischungen nach Spielberg bringt, nährt den Optimismus im Lager der Briten weiter. "Der Ultrasoft liegt uns und ich hatte nie Probleme, ihn auf Temperatur zu bringen", erinnert Bottas an Monaco und Kanada, wo einige Konkurrenten sich vehement über die Pneus mit lila Markierung beschwerten. Auch Massa dürfte nach mysteriösen Problemen in Baku profitieren.
Er erlebte in Aserbaidschan ein Debakel, als seine Reifen überhaupt nicht funktionierten: "Das Graining war das Problem - auf der Hinterachse hatte ich das noch nie so stark. In meiner gesamten Karriere!", schimpft Massa. Er bringt hohe von Pirelli vorgeschriebene Reifendrücke als Erklärung ins Spiel, die sich bei ihm aus unbekannten Gründen stärker ausgewirkt hätten als bei anderen Piloten: "Ich schone normalerweise ganz gut die Reifen, aber da hat einfach gar nichts geholfen."
Das Problem könnte in Österreich erneut auftreten, schließlich klagen bereits einige Fahrer über die Limits des Zulieferers. Force India will Bottas trotzdem nicht wieder den Vortritt lassen: "Ihr Auto ist auf Straßenkursen gut. An bestimmten Stellen war Baku genau wie Monaco", sucht er nach einer Erklärung für den Aufwärtstrend der Konkurrenz, gibt sich aber kämpferisch: "Es gibt etwas, das sie mechanisch besser machen und mehr Grip bekommen. Auf normalen Kursen sind wir schneller."
"Ein Podium ist möglich", folgert Massa, hat aber trotz der Schwächen beim Antrieb Red Bull auch auf der Powerstrecke in der Steiermark auf der Rechnung: "Jetzt kämpfen drei Mannschaften Kopf an Kopf. Das war im vergangenen Jahr nicht so." Williams entwickelt derweil weiter für 2017 und die neuen Aerodynamik-Regeln, friert seinen aktuellen FW38 aber nicht ein: "Wir haben Updates in Stellung gebracht, aber natürlich legen wir Augenmerk auf das kommende Jahr", so Massa.