Mercedes dominiert Freitag: "Neuer Asphalt liegt uns besser"
Mercedes belegte in beiden Spielberg-Trainings die ersten zwei Plätze, Nico Rosberg knackte den Rundenrekord: Wieso es so gut lief und welches Fragezeichen bleibt
(Motorsport-Total.com) - Starker Auftakt für Mercedes in Spielberg: Nico Rosberg fuhr am Freitag in beiden Freien Trainings zum Grand Prix von Österreich Bestzeit und brach heute Morgen mit seiner Tagesbestzeit von 1:07.373 Minuten sogar den Rundenrekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2003 (1:07.908 Min.). Teamkollege Lewis Hamilton rangierte in beiden Trainings hinter Rosberg auf Platz zwei. Während er am Vormittag um 0,357 Sekunden langsamer war, waren es am Nachmittag nur 0,019 Sekunden.
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Der Red-Bull-Ring scheint eine Mercedes- und Rosberg-Strecke zu bleiben Zoom Download
Damit untermauerten die Silberpfeile ihre Vormachtstellung in Spielberg. Das zeigen auch die Topspeedwerte: Unter den Top 10 waren abgesehen von den beiden Ferrari nur Boliden mit Mercedes-Antrieb. Mit Sebastian Vettel fehlten dem besten Verfolger im Tagesklassement ganze 0,649 Sekunden auf die Bestzeit.
Rosberg und Hamilton waren auf der neu asphaltierten Strecke aber auch in Zwischenfälle verwickelt: Der Brite drehte sich am Vormittag in Kurve 3 und hatte Glück, dass ihm Romain Grosjean ausweichen konnte, sein deutscher Teamkollege rodelte in der Haarnadel, der bergab angebremst wird, ebenfalls durch das Kiesbett.
Graining: Reifen als Herausforderung
Was die Zeiten andeuten, bestätigt Rosberg auch nach dem Training: "Der neue Asphalt scheint unserem Auto ziemlich gut zu liegen, vielleicht sogar besser als der alte." Auch der Spaßfaktor ist für den WM-Leader, der in Österreich beide Rennen seit dem Grand-Prix-Comeback gewonnen hat, durch die neuen Randsteine und den extrem glatten Asphalt nicht verloren gegangen: "Ich finde die Veränderungen ziemlich cool."
Während ein heftiger Hagelschauer zu Beginn des zweiten Freien Trainings keine wirklich repräsentativen Bedingungen zuließ, wurde Rosberg am Morgen bewusst, dass der Reifenverschleiß das Wochenende entscheiden könnte: "Es gab bei trockenen Bedingungen sehr viel Graining." Mit der Balance ist er zufrieden.
Hamilton kam nicht so gut in Schuss
Nicht ganz so gut lief es beim WM-Herausforderer Hamilton. Wegen des Regengusses war es für den Briten "knifflig, in Schuss zu kommen und Runden zu drehen". Das rasche Abtrocknen der Strecke durch die hohen Asphalttemperaturen ließ dann aber noch einen Versuch mit der Ultrasoft-Mischung zu. Ein wichtiger Schritt, "um ein Gefühl für die Balance und die Performance zu bekommen". Probleme gab es laut Hamilton keine, zudem rechnet er damit, am Samstag noch zulegen zu können: "Ich freue mich daher wirklich auf morgen."
Auch der Technikverantwortliche Paddy Lowe spricht von einem "guten Tag. Trotz der Unterbrechung wegen des Regens konnten wir viel Arbeit erledigen. Insgesamt sind die Fahrer zufrieden mit ihrer jeweiligen Performance." An der Balance der Autos musste man zwar etwas arbeiten, die beiden Dreher richteten aber keinen Schaden an. Nur das Wetter sorgte beim Briten für eine Überraschung: "Es ist erstaunlich, dass es hier so stark regnen und dann innerhalb einer Stunde schon wieder komplett trocken sein kann. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen!"