Vettel zuversichtlich: "Erwarten, konkurrenzfähig zu sein"
Sebastian Vettel reist mit Selbstvertrauen nach Österreich und möchte Mercedes am Red-Bull-Ring Paroli bieten - Doch der Heppenheimer fordert Verbesserungen
(Motorsport-Total.com) - Wenn Sebastian Vettel an den Red-Bull-Ring in Österreich kommt, spürt er sogleich eine besondere Verbundenheit. Als langjähriger Teil der Red-Bull-Familie kennt der Heppenheimer Spielberg natürlich sehr gut, und hier konnte er einst auch die erste Ausfahrt in einem Ferrari unternehmen - auch wenn es kein aktueller war, sondern der Ferrari von Gerhard Berger von 1988.
An diesem Wochenende möchte er aber mit dem SF16-H besondere Erfolge erzielen. In Spielberg hat Vettel etwas gutzumachen, denn auf dem Podest stand er hier in seiner Formel-1-Zeit noch nie. Zumindest kommt Ferrari mit einem guten Lauf nach Österreich, denn in Baku konnte Vettel hinter Nico Rosberg Rang zwei erreichen, auch wenn er speziell im Qualifying weit von den Silberpfeilen weg war.
Zumindest rechnet sich Vettel einiges aus: "Ich bin zuversichtlich, dass wir näher dran sein werden als in Baku", sagt er und will den Großen Preis von Europa nicht als Referenz sehen. "Wir können erwarten, konkurrenzfähig zu sein. Es könnte sein, dass uns die Streckencharakteristik mehr entgegenkommt als anderen." Zwar rechnet der Deutsche damit, langsamer als Mercedes zu sein, doch Red Bull sollte man im Griff haben.
Fotostrecke: Sebastian Vettels erste Ferrari-Testfahrt
An dieses Bild müssen sich die Formel-1-Fans künftig gewöhnen: Sebastian Vettel im Ferrari! Zugegeben, die erste Testfahrt absolvierte der Heppenheimer in Spielberg noch nicht, dafür machte er sich in Gerhard Bergers rotem Renner von 1988 mit dem Mythosmarken-Feeling der Scuderia vertraut. Fotostrecke
"Das ist kein großes Geheimnis", sagt Vettel und unterstreicht die gute Entwicklung bei der Scuderia: "Wir sind drauf und dran, immer näher zu kommen und Mercedes ordentlich Paroli zu bieten. Wir waren schon weiter weg, haben uns aber noch sehr gut geschlagen und viele Punkte mitgenommen, was uns als Team auszeichnet", sagt er. "Wenn man sich anschaut, wo wir als Team waren und jetzt sind, dann haben wir einen großen Schritt gemacht."
Doch eine realistische Einschätzung wird es erst im Wochenendverlauf geben können, denn zu viele Unwägbarkeiten verzerren die Sicht. Vor allem auf den Reifen liegt ein großer Fokus, denn wer sie richtig in das Fenster bekommt, der kann sich gute Chancen ausrechnen. "Es ist immer ein Zusammenspiel der vielen Parameter, die da zusammenkommen", sagt Vettel. "Beim letzten Rennen hat zum Beispiel niemand verstanden, wieso Red Bull so viele Probleme mit den Reifen hatte."
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Helfen könnte dabei vor allem ein gutes Auto, das mögliche Schwächen kaschieren kann. Und dabei fordert Vettel noch ein wenig mehr von seinem Team: "Es ist kein Geheimnis, dass wir nicht das beste Auto haben. Aber wir wollen das beste Auto haben. Wir haben auch nicht den besten Motor, aber wir wollen den besten Motor haben", so der Deutsche. "Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen." Das könnte aber schwierig werden: Vettel droht ein Getriebewechsel inklusive Startplatzstrafe.